Ortsgeschichte

Erinnerungen an ein architektonisches Kleinod in Wyhlen

Mit dem Abriss des Festsaals im Gasthaus Ochsen verliert Wyhlen auch ein architektonisches Kleinod. Ewald Kaiser erinnert daran, wie der Saal mit der imposanten Decke über die Jahre genutzt wurde.  

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Das freigelegte Gebälk im Gasthaus Ochsen.  | Foto: Thomas Dix
Das freigelegte Gebälk im Gasthaus Ochsen. Foto: Thomas Dix

Anfang Mai erhielt der Dorfchronist und Wyhlener Ortsführer Ewald Kaiser den Hinweis, dass beim Abriss des früheren Festsaals im Gasthaus Ochsen die abgehängte Decke entfernt worden sei und dadurch die Holzdecke mit den Zierbindern wieder sichtbar geworden wäre. Wie Kaiser einer Mitteilung berichtet, habe der Saal eine Größe von 104 Quadratmetern gehabt, zuzüglich der 47 Quadratmeter großen Theaterbühne, was einer Gesamtgröße von 151 Quadratmetern entspreche. "Mit dem Abriss des ehemaligen Festsaals ist der Ortsteil Wyhlen um ein Kleinod ärmer", schreibt Kaiser. Die Gestaltung der Decke sei besonders kunstvoll gewesen, erinnert er sich, mit braun lackierten Sparren und Zierbindern sowie Brettchen im Fischgrätmuster. Eine dekorative Waldlandschaft habe den Nordgiebel geziert.

Bis 1940 sei der Saal als Veranstaltungsort genutzt worden, in dem zahlreiche Vereine, darunter der katholische Kirchenchor, ihre Versammlungen und Theateraufführungen abgehalten hätten. Während des Zweiten Weltkriegs, von 1940 bis 1945, habe der Saal als Gefangenenlager für französische und russische Soldaten gedient. Nach dem Krieg seien dort bis 1950 landwirtschaftliche Produkte gelagert worden. Für Festlichkeiten sei in dieser Zeit die Turnhalle der Volksschule, heute Hebelschule, genutzt worden. Von 1950 bis 1958 habe der Saal als Kino gedient und anschließend bis zu seinem Abriss als Diskothek. Zum Glück habe der Fotograf Thomas Dix den Festsaal mit dem schönen Dachstuhl noch vor dem endgültigen Abriss fotografisch für die Nachwelt festhalten können, so Kaiser.

Schlagworte: Ewald Kaiser, Thomas Dix
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