Animationsfilm

Erinnerungen an Marnie: Die Mädchen am Fluss

ANIMATIONSFILM: "Erinnerungen an Marnie".  

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Anna und Marnie   | Foto: salzgeber
Anna und Marnie Foto: salzgeber
Auch wenn die Anime-Legende Hayao Miyazaki ("Mein Nachbar Totoro", "Chihiros Reise ins Zauberland", "Prinzessin Mononoke") sich zurückgezogen hat, das legendären Ghibli Animationsstudio verzaubert weiterhin mit Animationsfilmen, die unser Verständnis dieser Technik sprengen. "Erinnerungen an Marnie" erzählt vom stillen, asthma-kranken Waisenmädchen Anna, das von seiner Pflegemutter Yoriko den Sommer über zu Verwandten aufs Land geschickt wird. Dort entdeckt Anna ein altes Schloss am Ufer, das nur bei Ebbe zu Fuß zu erreichen ist. Immer wieder zieht es das kranke Kind dort hin und schließlich trifft Anna ein mysteriöses blondes Mädchen. Marnie wirkt in feinen Kleidern wie aus einer anderen Zeit. Doch dann, als Anna von einem Schwächeanfall erwacht, ist das Haus völlig verlassen.

Dieser neue, wunderbare Film der Gibli-Studios erzählt seine Kindergeschichte sehr ruhig und erstaunlich erwachsen, wie in einem alten Roman. Wenn Anna und Marnie das bedrohliche, verlassene Silo erkunden, in dem früher angeblich Kinder eingesperrt wurden, hat der märchenhafte Film etwas von gutem britischen Horror. Doch findet er bald wieder zu seinem leichten melodramatischen Klang, der in der finalen Auflösung in volle Harmonie mündet. Anna findet mit Reisen in Vergangenheit und Fantasie einen Weg, das Trauma vom Tod ihrer Eltern zu verarbeiten. Regisseur Hiromasa Yonebayashi ("Arrietty – Die wundersame Welt der Borger"), der bei Hayao Miyazaki in die Schule ging, erzählt nach einer Vorlage der englischen Kinder- und Jugendbuchautorin und Illustratorin Joan G. Robinson (1910 – 1988) eine traurige und sehr, sehr schöne Geschichte.

"Erinnerungen an Marnie" von Hiromasa Yonebayashi läuft in Freiburg. (Ab 0)

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