"Es ist toll, Menschen zu retten"

ZISCHUP-INTERVIEW mit Notärztin Judith Uhl über die schönen und schlimmen Seiten ihres Berufs.  

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Als Notärztin unterwegs zu sein, kann belasten. Foto: dpa/privat

Judith Uhl arbeitet im Krankenhaus Waldshut in der Notaufnahme und ist Notärztin. Franziska Maier und Sophie Pokrzywa, Schülerinnen der Klasse R8b an der Fürstabt-Gerbert-Schule St. Blasien, haben mit ihr gesprochen.

Zischup: Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?
Judith Uhl: Dies ist ein sehr interessanter Beruf, der sehr abwechslungsreich ist. Der Umgang mit Menschen und das Helfen haben mir schon immer Spaß gemacht.

Zischup: Wie lange dauerte Ihre Ausbildung?
Uhl: Das Studium dauerte sechs Jahre und die Facharztausbildung nochmal fünf Jahre. Das bedeutet elf Jahre für die Chirurgie.

Zischup: War es schon immer Ihr Traumberuf?
Uhl: Ich habe zwischen Tiermedizin und Medizin überlegt. Allerdings wurde mir von der Tiermedizin abgeraten, da das Behandeln großer Tiere sehr schwer sei. Deshalb entschied ich mich für Medizin.

Zischup: Würden Sie sich wieder für den Beruf entscheiden?
Uhl: Ja, weil er mir gefällt.

Zischup: Was ist Ihr Fachgebiet?
Uhl: Ich habe mich auf die Bereiche Chirurgie und Notfallmedizin spezialisiert.

Zischup: Was war das bisher schlimmste Erlebnis?
Uhl: Ein Notarzteinsatz, bei dem die Kinder mit der Mutter alleine zu Hause waren und diese eine schwere Hirnblutung erlitt. Die Mutter starb später.

Zischup: Was empfinden Sie, wenn ein Mensch stirbt?
Uhl: Bei jungen Menschen ist es ganz furchtbar und schrecklich, auch für Angehörige. Doch bei älteren Menschen mit einer unheilbaren Krankheit empfindet man es als Erlösung.

Zischup: Was denken Sie über die Sterbehilfe?
Uhl: In Deutschland ist keine Sterbehilfe zugelassen, deshalb gehen viele Menschen in die Schweiz, da es dort anders geregelt wird. In manchen Situationen bedauere ich es, dass die Sterbehilfe in Deutschland nicht gestattet wird. Vor allem bei unheilbaren, schmerzhaften Tumorerkrankungen und wenn man von dem Betroffenen oder den Angehörigen darum gebeten wird. Da ist es gut, dass man dem Patienten vorhandene Schmerzen lindern kann.

Zischup: Hatten Sie schon Patienten, die deshalb in die Schweiz gingen?
Uhl: Das weiß ich nicht, doch ich hatte schon Patienten, die davon sprachen, in die Schweiz zu gehen. Ich weiß jedoch nicht, ob sie es getan haben und wie es endete. Aber um eine Erleichterung wurde ich schon gebeten.

Zischup: Wie fühlt es sich für Sie an, einen Menschen zu retten?
Uhl: Das ist toll. Ein schönes Gefühl.

Zischup: Gibt es Vor-und Nachteile in Ihrem Beruf?
Uhl: Natürlich, diese gibt es in jedem Beruf. Es ist ein sehr abwechslungsreicher und zeitaufwändiger Beruf. Dies kann man aber auch als Nachteil empfinden, da das Privatleben oft vernachlässigt wird.

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