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Es war ein Wolf

  • dpa

  • Di, 07. Juli 2015
    Südwest

     

Das Lahrer Tier war im Land das erste seiner Art seit 150 Jahren.

Ein lebendiger Wolf   | Foto: dpa
Ein lebendiger Wolf Foto: dpa
STUTTGART/LAHR (dpa/ch). Bei dem Tier, das vor zwei Wochen tot bei der Autobahn südlich von Lahr gefunden wurde, handelt es sich tatsächlich um einen Wolf. Das hat laut Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz vom Montag die DNA-Untersuchung des Forschungsinstituts Senckenberg im hessischen Gelnhausen gezeigt.

"Die ersten Untersuchungen bestätigen, dass das aufgefundene Tier ein Wolf der alpinen Population war", erklärt Naturschutzminister Alexander Bonde, "vertiefte Untersuchungen müssen nun zeigen, ob der Wolf aus der Schweiz oder aus Frankreich eingewandert war. Auch Untersuchungen unter anderem zur Altersbestimmung und zum Gesundheitszustand laufen derzeit noch."

Für Michael Glock aus Waldkirch, den Fachbeauftragten Wolf des Naturschutzbundes (Nabu) Baden-Württemberg, bestätigt sich damit die Vermutung, dass es sich um ein Tier aus der französisch-italienischen Alpenpopulation handelt: "Alles hat darauf hingewiesen."

Der bei Lahr entdeckte Rüde ist nach Angaben des Nabu der erste im Südwesten nachgewiesene Wolf seit seiner Ausrottung dort vor gut 150 Jahren. In Württemberg soll das letzte Exemplar 1847 erlegt worden sein, in Baden 1866. Es gibt aber historische Zeitungsberichte, dass noch 1882 im Hotzenwald ein Wolf geschossen wurde.

"Ich freue mich, gleichzeitig treibt es uns auch die Sorgenfalten auf die Stirn", sagte der Nabu-Vorsitzende André Baumann. Vor allem die Sorgen der Schäfer müssten ernst genommen werden, ebenso wie Bedenken der Bürger. "Die Angst vor dem Märchenwolf sitzt tief in der deutschen Volksseele." Es gelte nun, sich auf den ersten lebenden Wolf im Land einzurichten. Das Land werde als nächsten Schritt die Koordinationsgruppe Wolf einberufen, kündigte Alexander Bonde an.

Ressort: Südwest

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