Seniorenpflege
Ettenheims Bürgermeister fordert Überprüfung der Pflegeheim-Anforderungen
In Ettenheim stehen Pflegeheime unter Druck: Steigende Kosten und Vorschriften machen den Betrieb schwierig. Bürgermeister Bruno Metz sieht die Landesheimbauverordnung als Hauptproblem.
Do, 24. Jul 2025, 16:24 Uhr
Ettenheim
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Kaum ein Tag vergeht ohne Schlagzeilen zur angespannten Lage in der Seniorenpflege: Pflegeheime müssen schließen, weil die Kosten steigen, es fehlt an Pflegeplätzen und Personal, viele Vorschriften erschweren den Betrieb. Ein zentraler Auslöser der zunehmenden Probleme sei die Landesheimbauverordnung, schreibt Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz in einer Mitteilung an die Presse. Diese Verordnung schreibe unter anderem Einzelzimmer, bestimmte Raumgrößen, Türbreiten und weitere bauliche Standards vor. Anforderungen, die die Altenpflege teurer machen.
Auch in Ettenheim seien alle drei Pflegeeinrichtungen von den Vorgaben betroffen. Nicht alle Betreiber könnten ihr Angebot unter diesen Bedingungen aufrechterhalten, schreibt Metz. Dabei steige der Bedarf an Pflegeplätzen, etwa durch die demografische Entwicklung. Ob die derzeitige Anzahl an Pflegeplätzen langfristig gehalten werden könne, sei momentan völlig offen.
Die Mehrkosten tragen die Bewohnerinnen und Bewohner
Ein Blick auf die Zahlen zeige: Der sogenannte Investitionskostenanteil liege bei bestehenden Einrichtungen bei rund 13 Euro pro Tag, also etwa 400 Euro im Monat. Neubauten nach geltenden Standards erreichten jedoch rund 40 Euro pro Tag – das entspreche monatlichen Kosten von rund 1200 Euro. Diese Beträge müssten die Bewohnerinnen und Bewohner selbst tragen – oder, wenn sie dazu nicht in der Lage sind, der Sozialstaat.
Für Pflegebedürftige und deren Angehörige sei das eine enorme Belastung, findet der Bürgermeister. Denn durch die gestiegenen Investitionskosten erhöhe sich auch der Eigenanteil an den Pflegekosten, teils auf über 4000 Euro pro Monat. Wenn Rente und Vermögen nicht ausreichen, springt der Sozialstaat ein. Die Landkreise würden die Last teils über die Kreisumlage an die Kommunen weitergeben. Es sei höchste Zeit, die Anforderungen an Pflegeheime auf den Prüfstand zu stellen, heißt es im Schreiben des Bürgermeisters.