Wertvoller Schrott
Europäer horten im Schnitt 13 ungenutzte Elektrogeräte
Die alten Kopfhörer landen in der Schublade, das alte Handy auch – könnte man ja noch mal brauchen. Dabei stellten alte Gegenstände großen Wert dar und sollten recycelt werden, betonen Experten.
dpa
Mo, 17. Okt 2022, 20:57 Uhr
Panorama
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In europäischen Haushalten würden durchschnittlich 13 elektrische und elektronische Geräte gehortet, obwohl sie nicht mehr genutzt würden oder defekt seien, ergab eine Umfrage des WEEE Forum in Zusammenarbeit mit UNITAR. 8775 Haushalte in Portugal, den Niederlanden, Italien, Rumänien und Slowenien sowie in Großbritannien wurden einbezogen. Insgesamt befinden sich demnach in jedem Haushalt durchschnittlich 74 elektrische und elektronische Geräte wie Telefone, Tablets, Laptops, Elektrowerkzeuge, Haartrockner und Toaster. Von diesen 74 Geräten werden im Mittel neun nicht mehr genutzt und sind vier defekt. Diese 13 Elektrokleingeräte pro Haushalt könnten dem Recycling zugeführt werden, blieben oft aber in der Schublade, im Regal oder in der Garage.
Am häufigsten gehortet werden kleine Unterhaltungselektronik und Zubehör (Kopfhörer, Fernbedienungen), kleine Haushaltsgeräte (Uhren, Bügeleisen,) kleine IT-Geräte (externe Festplatten, Router, Tastaturen, Mäuse), Mobiltelefone und Smartphones sowie Kleingeräte für die Lebensmittelzubereitung (Toaster, Grills).
Als Grund für das Behalten gaben die Teilnehmer der Umfrage zu 46 Prozent an, dass sie für das Gerät erneut Verwendung finden könnten. Andere Gründe waren die Absicht, das Gerät zu verkaufen oder zu verschenken (15 Prozent), ein sentimentaler Wert (13 Prozent) und die Unkenntnis, wie es entsorgt werden soll (7 Prozent).
"Allein im Jahr 2022 werden kleine Elektroartikel wie Mobiltelefone, elektrische Zahnbürsten, Toaster und Kameras, die weltweit hergestellt werden, schätzungsweise insgesamt 24,5 Millionen Tonnen wiegen – das Vierfache des Gewichts der Großen Pyramide von Gizeh", erklärt Magdalena Charytanowicz vom WEEE-Forum. Der Verband treibt den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft für Elektroschrott voran und fordert die Umsetzung der erweiterten Herstellerverantwortung. Bei dieser gesetzlichen Vorgabe ist der Hersteller eines Geräts auch verantwortlich für Rücknahme, Transport sowie Entsorgung oder Wiederaufbereitung eines Geräts.
Experten wollen das Bewusstsein der Bevölkerung für das Recycling elektrischer und elektronischer Geräte steigern, da sie wertvolle Elemente wie Gold, Kupfer, Silber oder Palladium enthalten. Der Fokus solle vor allem auf die vielen kleineren Elektrogeräte gelenkt werden, die sich in den Haushalten befinden.
"Das anhaltende Wachstum in Produktion, Verbrauch und Entsorgung elektronischer Geräte hat enorme Umwelt- und Klimaauswirkungen", erklärt Virginijus Sinkevicius, EU-Kommissar für Umwelt und Ozeane. Die Vorschläge und Maßnahmen der Europäischen Kommission bezögen sich deshalb auf den gesamten Produktlebenszyklus vom Design bis zur Sammlung und ordnungsgemäßen Behandlung des Abfalls.
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