Frankreich

Fahrt von Straßburg nach Paris bald kürzer als 2 Stunden

Das ist auch für Städtetouristen aus Südbaden attraktiv: Vom 3. Juli an schrumpft die Fahrzeit auf der Strecke Paris–Straßburg um 30 Minuten auf weniger als zwei Stunden.  

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Gemeinsam über den Rhein: TGV und ICE auf der Brücke bei Kehl   | Foto: dpa
Gemeinsam über den Rhein: TGV und ICE auf der Brücke bei Kehl Foto: dpa
Das bringt nicht nur Bahnreisenden im Elsass Vorteile. Die schnelleren Züge mit dem Ziel französische Hauptstadt sind auch für Geschäftsreisende wie Urlauber aus Baden-Württemberg attraktiv.

Möglich macht die Fahrzeitverkürzung ein neuer hochgeschwindigkeitstauglicher Streckenabschnitt zwischen Baudrecourt in Lothringen und Vendenheim bei Straßburg. Seine Inbetriebnahme war ursprünglich für April vorgesehen. Das schwere Zugunglück während einer Testfahrt bei Straßburg am 14. November 2015, bei dem elf Menschen getötet wurden, machte jedoch umfangreiche Reparaturen auf der Strecke notwendig.

Zweieinhalb Stunden dauert künftig beispielsweise die Fahrt Karlsruhe–Paris. In etwas mehr als drei Stunden erreicht man von Stuttgart aus die französische Hauptstadt. Die besten Verbindungen von Freiburg aus liegen bei dreieinviertel Stunden. Sie sind allerdings mit zweimaligem Umsteigen verbunden. Mit dem direkten TGV Rhin-Rhône über Neuenburg ist man zwar eine halbe Stunde länger unterwegs. Doch das Umsteigen entfällt. Von Straßburg aus verkürzen sich auch die Fahrzeiten bis Brüssel und Frankfurt – erfreulich für alle, die den Sitz des Europaparlaments in Straßburg gegen die Brüssel-Fans verteidigen. Straßburg–Paris in einer Stunde und 46 Minuten – das stellt die Bahn gegenüber dem Konkurrenten Flugzeug noch besser auf. "Gerade auf den mittleren innereuropäischen Strecken sind wir ein ernstzunehmender und umweltfreundlicher Mitbewerber", sagt der deutsche Chef der deutsch-französischen Bahngesellschaft Alléo, Frank Hoffmann. In diesem Sinne hat Alléo mit dem neuen Fahrplan auch die Zahl der täglichen Direktverbindungen auf der Strecke Paris – Straßburg – Stuttgart von bislang vier auf fünf erhöht, wovon eine bis München weitergeführt wird.

Alléo haben die deutsche Bahn und die französische SNCF 2007 eigens für den Betrieb des grenzüberschreitenden Streckennetzes gegründet. Seit ihrer Gründung vor neun Jahren hat die Gesellschaft mehr als 13 Millionen Fahrgäste auf den Verbundstrecken befördert. Die Attentate in Paris und die Terrorgefahr hätten die Fahrgastzahlen bei europäischen Touristen im vergangenen Jahr nur wenig beeinträchtigt, sagte Hoffmann vergangene Woche vor Journalisten in Straßburg. Dorthin wurde erst kürzlich der Unternehmenssitz in ein Nebengebäude des Bahnhofs verlegt. Zuvor befand er sich in Saarbrücken.

Wie schon seit Beginn der deutsch-französischen Hochgeschwindigkeitsverbindung werden auch weiterhin französische TGV wie deutsche ICE auf den Strecken unterwegs sein, sodass die Fahrer ebenso wie das gesamte Bordpersonal auf beiden Zugtypen und zweisprachig geschult werden. Von deutscher Seite kommt die jüngste Generation des ICE 3 zum Einsatz. Die Preise versucht man bei Alléo für französische und deutsche Verbraucher weitestgehend zu harmonisieren. Wer zeitig reserviert – Buchungen sind ab vier Monate im Voraus möglich – fährt für 39 Euro nach Paris.

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