BZ-Interview
Filmemacher Volker Schlöndorff: "Nicht das Handtuch schmeißen"

Spätestens seit seinem Oscar-Gewinn 1980 gilt Volker Schlöndorff als Regie-Ikone. Im Interview spricht der Filmemacher vor seinem Freiburg-Besuch über Kunst, Hoffnung und Engagement.
Er hat 1980 als erster Deutscher den Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film bekommen und ist bis heute eine international angesehene Regie-Ikone: Volker Schlöndorff (83). Vor seinem Besuch in Freiburg, wo er seine Doku "Der Waldmacher" über den australischen Agrarwissenschaftler Tony Rinaudo und die Wiederaufforstung der Sahelzone vorstellt, sprach Gabriele Schoder mit ihm über dokumentarische und fiktionale Filme, Optimismus, Pessimismus und politische Verantwortung.
BZ: Herr Schlöndorff, Sie haben etwa 40 Filme gedreht – aber erst jetzt, mit mehr als 80 Jahren, Ihre erste Doku: Hat das fiktionale Kino für Sie den Reiz verloren?
Schlöndorff: Ich hatte überhaupt nicht vor, einen Dokumentarfilm zu drehen, als ich bei einer Einladung in Berlin den Tony Rinaudo kennenlernte. Er kam da gerade von Stockholm, wo er den alternativen Nobelpreis bekommen hatte, und erzählte von seinem Projekt und was er da seit 30 Jahren in Afrika macht. "Weiß man davon überhaupt?", habe ich gefragt, er müsste ja hunderte von Leuten haben, oder tausende, die das auf der ganzen Welt propagieren. Na ja, hat er geantwortet, meistens sei er alleine... Das muss sich ändern, fand ich: "Soll ich einen Film über Sie machen?" Da hat er mir die Hand hingestreckt – und von dem Moment an ...
BZ: Herr Schlöndorff, Sie haben etwa 40 Filme gedreht – aber erst jetzt, mit mehr als 80 Jahren, Ihre erste Doku: Hat das fiktionale Kino für Sie den Reiz verloren?
Schlöndorff: Ich hatte überhaupt nicht vor, einen Dokumentarfilm zu drehen, als ich bei einer Einladung in Berlin den Tony Rinaudo kennenlernte. Er kam da gerade von Stockholm, wo er den alternativen Nobelpreis bekommen hatte, und erzählte von seinem Projekt und was er da seit 30 Jahren in Afrika macht. "Weiß man davon überhaupt?", habe ich gefragt, er müsste ja hunderte von Leuten haben, oder tausende, die das auf der ganzen Welt propagieren. Na ja, hat er geantwortet, meistens sei er alleine... Das muss sich ändern, fand ich: "Soll ich einen Film über Sie machen?" Da hat er mir die Hand hingestreckt – und von dem Moment an ...