Finanziell war die Fusion ein Gewinn

Vor drei Jahren sind die Winzergenossenschaften Ortenberg und Gengenbach verschmolzen.  

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GENGENBACH. Einmalig für die Region war die Fusion zweier Winzergenossenschaften vor drei Jahren. Im September 1998 besiegelte der Eintrag ins Register des Amtsgerichts den Zusammenschluss der Winzergenossenschaften Ortenberg und Gengenbach. 220 von 245 Mitgliedern der Ortenberger WG brachten rund 40 Hektar Rebfläche in die Ehe mit.

Die neue WG hat 542 Mitglieder mit eine Ertragsfläche von insgesamt 183 Hektar und ist als "Winzergenossenschaft Gengenbach" im Register eingetragen. Die Genossen in Ortenberg hatten damals die Fühler nach Partnern ausgestreckt, weil die ohnehin angespannte wirtschaftliche Lage der WG sich nach zwei verhagelten Ernten in den Jahren 1996 und 1997 noch verschlechtert hatte. Der Vorsitzende Manuel Ehls klopfte damals an viele Türen, weiß der Geschäftsführer der WG Gengenbach, Joachim Schreiber.

Schreiber führte damals die Verhandlungen für die WG Gengenbach. Die kleinen WGs in der Nachbarschaft, Rammersweier und Fessenbach, kamen nach Schreibers Einschätzung nicht für eine Fusion infrage, weil zwei kleine fusionierte WGs immer noch zu klein wären, um sich am Markt zu etablieren.

Ein Teil der Ortenberger Winzer machte den Weg nach Gengenbach allerdings nicht mit sondern schloss sich den Zell-Weierbacher Genossen an. Drei Mitglieder der aufgelösten Ortenberger WG liefern ihre Trauben jetzt nach Kappelrodeck.

Entscheidend für den Entschluss der Ortenberger mit den Gengenbachern zusammen zu gehen seien aber auch die moderne Abfüllanlage in Gengenbach und die großzügigen Kellerräume gewesen. Manuel Ehls blieb noch zwei Jahre Vorstandsmitglied der WG Gengenbach, gab sein Amt allerdings im vergangenen Jahr auf eigenen Wunsch ab.

Forscher Geschäftsführer eckt manchmal an

Nach Schreibers Darstellung hat sich der Zusammenschluss für beide Seiten gelohnt. In Ortenberg hätte der Auszahlungspreis pro Hektar zuletzt, das heißt vor der Fusion, im Durchschnitt bei 12 000 Mark und in Gengenbach bei 16 000 Mark gelegen. "Drei Jahre nach der Fusion können wir den Winzern im Schnitt 22 000 Mark pro Hektar zahlen", berichtete Schreiber.

Im Jubiläumsjahr der WG Gengenbach, die am 8. April 1951 gegründet wurde, setzt der Geschäftsführer auf Erfolgskurs. Im Geschäftsjahr 2000/2001 hatte die WG einen Umsatz von 8,6 Millionen Mark, gegenüber 7,9 Millionen Mark im Jahr 1999/2000 und 7,8 Millionen Mark 1998/99. Vor dem Zusammenschluss, im Geschäftsjahr 1997/98, hatte die Genossenschaft Gengenbach 6,6 Millionen Mark umgesetzt.

Der Gewinn für die Zeit vom 1. Juli 2000 bis zum 30. Juni 2001 betrug, laut Schreiber, runde vier Millionen Mark. "Wir versuchen ein Wachstum von drei bis fünf Prozent zu erreichen", sagt der Geschäftsführer. Ziel für die kommenden ein bis zwei Jahre sei, die "magische Grenze" von 25 000 Mark Auszahlungsgeld pro Hektar zu erreichen.

Zur Zeit hat die Winzergenossenschaft 20 Mitarbeiter. "Wenn's weiter so läuft wie bisher müssen mir leider aufstocken", sagt der Geschäftsführer mit Blick auf die Personalkosten.

Schreiber weiß, dass er sich nicht bei allen Winzern beliebt gemacht hat: "Ich bin ein schwieriger Mensch, habe Ziele, und da will ich auch hin. Diese forsche Art kommt nicht immer gut an".

Vom Herbst 2001 ist der Geschäftsführer begeistert. Oechsle-Grade und Gewicht der Trauben sind auf einem hohen Niveau, so dass die Gengenbacher Genossen sogar versuchen, eine Beerenauslese aus roten Trauben zu gewinnen. "Wir hoffen, dass dies etwas besonderes wird", so Schreiber.

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