Ingenieure

Frauen sind im Ingenieurwesen unterrepräsentiert, aber gesucht

Mit mehr als 1,3 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Ingenieur- und Informatikberufen meldet die Branche zu Ende des vergangenen Jahres laut VDI einen Höchststand.  

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  | Foto: dpa-infografik GmbH
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Wer den ersten Ingenieurmonitor 2020 des Verbands Deutscher Ingenieure (VDI) liest, stellt zwei Tendenzen fest: Einerseits meldet der VDI für 2019 einen Beschäftigungsrekord in der Branche, andererseits werden durch Corona auch Rückgänge erwartet.

Erwartet werde nun nach Umfragen des Verbands, dass viele Unternehmen ihre Personalpolitik an den Erfahrungen der Wirtschaftskrise 2008/2009 orientieren, Neueinstellungen reduzieren oder auf sie verzichten, im Gegenzug allerdings auch keine Kündigungen aussprechen.

Im ersten Quartal dieses Jahres bildeten die Berufe in der Informatik mit rund 36 700 offenen Stellen im Monatsdurchschnitt die größte Kategorie des Arbeitsmarkts. Gesucht würden dabei insbesondere Ingenieure und Ingenieurinnen mit Schnittstellenkompetenz von IT und Elektrotechnik.

Ebenfalls eine hohe Nachfrage sieht der VDI im Bereich des Bauingenieurwesens. Hier seien mehr als 33200 offenen Stellen registriert worden. Knapp 25 000 vakante Stellen wurden in den Bereichen Maschinen- und Fahrzeugtechnik sowie Energie- und Elektrotechnik gemeldet. Das entspricht fast einem Viertel des Gesamtstellenangebots in den Ingenieur- und Informatikberufen.

Baden-Württemberg unter Bundesschnitt

Und doch gebe es aktuell in sämtlichen Kategorien Rückgänge bei der Nachfrage. Dadurch werden der Mangel an Fachkräften allerdings kaum kompensiert. Konjunkturelle Eintrübungen etwa in der Automobilindustrie oder im Maschinenbau spiegelten sich hier wider. Stark industrieabhängige Qualifikationen erlebten temporär einen Nachfragerückgang, bau- und dienstleistungsnahe Qualifikation würden dagegen weiter stark gesucht. Gerade der aktuelle Bauboom sowie die zunehmende Digitalisierung böten hier positive Impulse. Trotz der aktuellen Delle, die Nachfrage nach Ingenieuren und besonders Ingenieurinnen bleibt laut VDI weiter hoch. Dabei sei es wichtig, besonders vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung neben ausländischen Beschäftigten Frauen für das Ingenieurwesen zu gewinnen, um den Fachkräftebedarf abzusichern. Aktuell betrage der Anteil an Frauen bundesdurchschnittlich in den klassischen Ingenieurberufen (ohne den Bereich IT) etwas mehr als 18 Prozent (Stichtag 31. Oktober 2019). Neun Bundesländer liegen über dem Durchschnitt, dabei sämtliche ostdeutschen Länder sowie Berlin und Hessen als einziges westdeutsches Flächenland. In Baden-Württemberg liegt der Anteil der Frauen in den Ingenieurberufen mit 16,5 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.

Die positive Entwicklung bei der Beschäftigung von Ingenieurinnen gerade in den ostdeutschen Bundesländern begründet der VDI mit der traditionell deutlich technikaffiner erfolgenden Studien- und Berufswahl der Frauen. Diese sei bedingt etwa durch die frühkindliche Förderung in den Mintfächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) und durch die verstärkte Wahl technischer Leistungskurse an den Gymnasien.

In den südbadischen Landkreisen ist der Anteil der Ingenieurinnen ebenfalls sehr unterschiedlich. So liegen der Landkreis Lörrach mit seiner Nähe gerade zur Schweizer Pharmaindustrie sowie die Stadt Freiburg im oberen Sechstel aller Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland. Laut Grafik des VDI liegt der Anteil der Frauen an den Ingenieurberufen zwischen 21,1 Prozent und 34,4 Prozent. Knapp dahinter und immer noch über dem Landesdurchschnitt liegt die Zahl im Landkreis Waldshut-Tiengen mit 19,3 Prozent bis 22 Prozent. Unterdurchschnittlich vertreten in den Ingenieurberufen sind Frauen dagegen in den Kreisen Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen und Ortenaukreis (12,8 Prozent bis 14,9 Prozent).

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