Gefährliche Drohung
Schiitenführer will Iraks Regierung zu Reformen zwingen / Sollte sie darüber stürzen, wäre das fatal.
Für die einen ist Muqtada al-Sadr ein religiöser Spinner und Erfüllungsgehilfe des Iran. Andere bezeichnen ihn gar als den gefährlichsten Mann des Iraks. Ohne den Segen des aus einer berühmten Theologenfamilie stammenden schiitischen Geistlichen und Milizenführers jedenfalls kann dort niemand regieren. Derzeit ist der 45-jährige Mullah entschlossen, die Regierung von Ministerpräsident Haidar al-Abadi zur Umsetzung längst überfälliger politischer Reformen zwingen. Doch sein Kurs könnte den Irak in neue Unruhen stürzen.
Al-Sadrs Forderung ist populär und berechtigt. Korruption und Vetternwirtschaft lähmen das Zweistromland seit dem von den USA erzwungenen Sturz von Saddam Hussein vor 13 ...