U-10-Betreuung

Gemeinderat Horben will Grundschule und Kindergarten im Ort halten

Der Rat will – nach einer hitzigen Debatte – ein Konzept für eine zukunftsfähige Grundschule und Kindergarten angehen, weil dort Platz fehlt.  

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In der Grundschule und im Kindergarten...g – das könnte sich bald ändern.  | Foto: Sophia Hesser
In der Grundschule und im Kindergarten in Horben ist es eng – das könnte sich bald ändern. Foto: Sophia Hesser
Es ist eng in der Grundschule und im Kindergarten in Horben. Zwar hat man sich damit arrangiert, doch dass das keine Dauerlösung ist, wurde in der jüngsten Ratssitzung deutlich. Ausgelöst durch einen Antrag von Elternbeirat und Arbeitskreis "U-10-Betreuung in Horben" hat der Rat sich nun grundsätzlich für den Schulstandort und den Kindergarten ausgesprochen und – nach teils scharfer Diskussion – beschlossen, dass man sich genauer anschauen will, was man verändern kann. Die Verwaltung soll ein Planungskonzept erstellen.

Die Lage vor Ort
Zu wenig Räume stehen den Kindern, Lehrern, Erziehern und Betreuern zur Verfügung, erklärte Gemeinderätin Katrin Donauer (LH) im Namen des Arbeitskreises. Deshalb werden Räume häufig doppelt von mehreren Gruppen genutzt. Das Lehrerzimmer ist Kopierraum, Teeküche, Besprechungsraum, Lagerraum und Sekretariat in einem. Vertrauliche Gespräche seien nicht möglich – für vertrauliche Telefonate schließt sich Schulleiterin Rebekka Fehl in der Toilette ein, wie sie gegenüber der BZ berichtet.

"Wir platzen aus allen Nähten, und das stresst uns alle" Schulleiterin Rebekka Fehl

50 Schulkinder sind in vier Klassenzimmern untergebracht – drei davon in der Schule, eines liegt im Rathaus. Gruppenarbeit wird oft auf dem Flur erledigt, weil es dafür keine Räume gibt – dass das aber wichtig wäre und die Räume allgemein nicht den aktuellen Anforderungen entsprechen, betonte Schulamtsdirektorin Barbara Wunsch-Ramsperger in der Ratssitzung. Die 36 Kinder in der Ganztagsbetreuung nutzen einen Durchgangsraum im Eingangsbereich der Schule, den Schachclub-Raum und den Jugendraum. Alles in allem sei es zu eng, die Wege weit und der Lärmpegel hoch, erklärte Rebekka Fehl dem Gremium. Denn auch eine von zwei Kindergartengruppen ist in der Schule untergebracht. "Wir platzen aus allen Nähten, und das stresst uns alle", so Fehl. "Wir haben Probleme, alles zu koordinieren durch die räumliche Trennung", berichtete Kindergartenleiterin Claudia Walz. Das führe zu einer Unzufriedenheit im Team.

Für die Erzieher, Betreuer und Lehrer seien das ständige Hin und Her, der Lärm und die Enge belastend, erklärte Rätin Donauer. Sie gab außerdem zu bedenken, dass man den Bedarf der U3-Betreuung für 2022 derzeit nicht bedienen könne. Weil der Betreuungsbedarf weiter steigen werde, sei klar, dass man die räumliche Situation für Schule, Kindergarten und Ganztagsbetreuung verbessern müsse.

Donauer betonte, dass die Kinder unter der derzeitigen Situation nicht sonderlich leiden. Dennoch gab sie zu bedenken, dass das Ganze Auswirkungen auf die pädagogische Arbeit habe, weil für diese bei all dem organisatorischen Aufwand weniger Zeit bleibe. Wäre alles unter einem Dach untergebracht, wären die Wege kürzer und damit auch der Personalaufwand geringer. Auch würden bessere Bedingungen die Personalsuche erleichtern.

Die Diskussion
Als "gar nicht so schlecht" bezeichnete Gemeinderätin Maria Kurz (FW) die Situation bei der U-10-Betreuung. Sie erhoffe sich mehrere Handlungsoptionen, über die der Rat künftig entscheiden kann. Den von der Verwaltung vorgeschlagenen Grundsatzbeschluss für die Sicherung des Schulstandorts in Horben wollte Gemeinderat Hans-Peter Buttenmüller (UBF) noch nicht fassen. Erst wenn es ein Konzept für mögliche Änderungen an der Schule gebe und damit auch Kosten feststehen, könne man darüber entscheiden, ob man sich eine Schule grundsätzlich leisten könne und wolle.

Bürgermeister Benjamin Bröcker forderte Buttenmüller forsch auf, einen entsprechenden Beschlussvorschlag zu formulieren. Eine ungestüme Diskussion brachte reichlich Unruhe in die Sitzung. Bröcker betonte, dass er weiterhin auf Vorschläge der Räte warte, wie man Aufgaben wie etwa Veränderungen an der Schule finanzieren könne, und spielte auf das von vielen kritisierte mögliche Baugebiet Langackern II an. Die Verwaltung sieht das Gebiet als Weg an, die finanzielle Lage zu entschärfen. Eine Entscheidung, ob es das Baugebiet geben soll, steht noch aus. Der Beschlussvorschlag Buttenmüllers wurde knapp abgelehnt.

Orlando Berger (HB) erklärte, man habe die Situation lange auf den Schultern der Angestellten ausgetragen, deshalb spreche er sich für den Prozess aus. Als "unterirdisch" bezeichnete Benjamin Kindle (FW) die derzeitige Situation. "Wir müssen ermitteln, was uns das kostet", meinte Hans-Peter Amann (LH).

Letztlich sprachen sich die Räte für die Sicherung und Modernisierung des Kindergartenstandorts aus – Henning Volle (UBF) stimmte dagegen, Berger enthielt sich. Alle Räte stimmten dafür, dass in Absprache mit der Kirchengemeinde, die Träger ist, ein Planungskonzept erstellt werden soll. Gleiches gilt für die Schule – Gemeinderat Alexander Rees (FW) enthielt sich bei diesem Beschluss. Mehrheitlich sprach sich das Gremium für die Sicherung des Schulstandorts aus – dagegen stimmten Buttenmüller, Kurz, Volle und Rees. Berger enthielt sich.

Das weitere Verfahren
Mit den Beschlüssen beauftragt der Gemeinderat Horben die Verwaltung damit, ein Planungskonzept zu erstellen. Ein Architekt soll in eine Ratssitzung eingeladen werden, um zu erklären, wie er ein Konzept für Schule und Kindergarten erarbeiten würde. Dann entscheidet der Gemeinderat, ob er den Auftrag vergeben möchte und ein Konzept erarbeitet werden soll. Über dieses mögliche Konzept wird dann erneut entschieden.
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