Prozess
Gericht ist sicher: Mann mauerte getötete Ex-Partnerin ein
Monatelang wird eine Frau vermisst. Spürhunde der Polizei finden schließlich ihre Leiche - an einem ungewöhnlichen Ort. Der Ex-Partner beteuert seine Unschuld. Aber das Gericht glaubt ihm nicht.
dpa
Do, 26. Jun 2025, 12:36 Uhr
Baden-Württemberg
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Stuttgart (dpa/lsw) - Fast ein Jahr nach dem Fund einer eingemauerten Leiche ist der frühere Partner der getöteten Frau zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Es gebe zwar keine Hinweise auf ein bestimmtes Vorgehen, auf eine Todesursache und auch nicht auf ein Motiv, sagte die Richterin im Stuttgarter Landgericht. "Wir haben aber dennoch keine Zweifel daran, dass der Angeklagte die Frau getötet hat", sagte sie in der Urteilsbegründung weiter. Wegen Totschlags verurteilte die Kammer den 47-jährigen Rumänen zu zehn Jahren Haft.
Nach Überzeugung des Gerichts brachte der Mann seine gleichaltrige damalige Lebensgefährtin Anfang Juli 2024 während eines Streits und möglicherweise mit einem Messer um. Anschließend mauerte er die Leiche mit Dachdeckermörtel und bedeckt mit Dämmmaterial im Treppenhaus hinter der gemeinsamen Kneipe ein. Der Mann wies die Vorwürfe im Prozess zurück. "Ich bin überhaupt nicht schuldig", hatte er gesagt.
Zeugen hatten allerdings ausgesagt, der angeklagte Mann habe seine Partnerin wiederholt und auch vor den Augen von Kneipengästen geschlagen. Die Frau habe zudem einer Freundin erzählt, sie wolle sich trennen. Zudem berichteten Zeugen von dem bestialischen Gestank, den die sterblichen Überreste in dem Haus erzeugt haben müssen. Vor einem Stammgast habe der Mann erklärt, hinter der Wand liege ein undichter Abwassertank.
Bereits mumifizierte Überreste hinter Mauer gefunden
Angehörige und Bekannte der Frau hatten mehrere Wochen und Monate keinen Kontakt mehr zu ihr herstellen können und meldeten sie schließlich als vermisst. Erst als die Polizei mit einem Leichenspürhund anrückte, fanden Beamte die teilweise bereits mumifizierten und stark verwesten Überreste hinter der Mauer im Stuttgarter Süden. Den genauen Zeitpunkt der Tat konnten die Ermittler nicht mehr bestimmen.
Gewaltverbrechen wie diese Tat werden auch als Femizid bezeichnet. Femizid bedeutet, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts getötet werden - weil sie Frauen sind. Als häufigste Form gilt die Tötung von Frauen durch Partner oder Ex-Partner.
© dpa-infocom, dpa:250626-930-720565/1