Seine Religion frei ausüben zu dürfen, ist eines der höchsten Güter westlicher Zivilgesellschaften – in vielen anderen Ländern jedoch längst keine Selbstverständlichkeit. Auch Christen sind in den vergangenen Jahren stärker in Bedrängnis geraten. Unsere Korrespondenten Michael Wrase, Bernhard Bartsch, Johannes Dieterich und Gregor Mayer (dpa) liefern einen Überblick über die Situation von Christen weltweit:
Irak: Bis zum Jahr 2002 lebten im Irak anderthalb Millionen Christen. Heute sind es noch rund 250 000, von denen die meisten das Land verlassen wollen. Der Exodus wurde durch die Invasion der US-Armee im März 2003 ausgelöst. US-Präsident George W. Bush hatte damals den Krieg gegen Saddam Hussein zum "Kreuzzug" erklärt. "Radikale Muslime betrachteten uns daraufhin als Spione der Amerikaner und begannen mit der Verfolgung", betont der Abt eines Klosters bei Mossul. Die nordirakische Stadt ist heute eine Hochburg von al-Qaida, die Andersgläubigen nach dem Leben trachtet. 61 Kirchen wurden im letzten Jahrzehnt im Irak zerstört, fast 1000 Christen ermordet. In Frieden leben ...