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Gute "Spots" sind selten

  • Sa, 08. Juni 2002
    Zisch

     

Freiburger Kids wünschen sich einen eigenen Platz zum Skaten.

Ab aufs Deck, wenn die Sonne lacht. Für die meisten klingt dieser Satz nach einer Schifffahrt bei Sonnenschein. Aber die, die sich mit Skateboardfahren auskennen, wissen , dass mit "Deck" auch das Skateboard gemeint sein kann. Für Nicht-Skater ist es schwierig, die Sprache der Skateboardfahrer zu verstehen. Wenn David (13) meint, Skateboardfahren sollte an den guten "Spots" in der Stadt erlaubt sein, dann sind die großen Plätze mit den glatten Flächen gemeint. Ein paar Treppen, Bänke und andere Hindernisse sind willkommen, um Tricks zu üben.

Manche Leute fühlen sich dort von den Skatern gestört. Trotzdem ist David mit seinen Kumpels Julian (11), Phillip (14) und Axel (13) an einem dieser "Spots" in Freiburg anzutreffen, weil es keine guten Skaterplätze in der Nähe ihrer Wohnungen gibt, wie sie finden. Ein guter Platz sollte viel Fläche haben und außer Rampen, Halfpipes und Minipipes noch andere Hindernisse bieten.

Vor allem müsse er für die Kinder schnell zu erreichen sein. Deshalb ist David der Meinung, es sollte einen zentralen Funpark für Skater und Inlinefahrer in Freiburg geben. Seine Kumpels nicken. Es wäre toll, auf einem eigenen Platz mit anderen Skatern "Tricks zu stehen", was übersetzt heißt, ein neues Kunststück hinzukriegen. Das ist für die vier Jungs das Beste am Skateboardfahren: Immer wie- der einen neuen Trick zu lernen oder zu erfinden. Der wichtigste Trick ist der "Olli", eine Art Sprung mit dem Board. Dass man dabei oft auf die Nase fällt, gehört dazu.

Skateboarden kann man sich nur von anderen abgucken. Es gibt keinen Verein, wo man es lernen kann. Das findet aber keiner der vier schade. Man kann auch alleine anfangen, "das Board zu pushen", wie Julian: "Ich habe erst mal allein zu Hause im Hof geübt." Außerdem gibt es auch Videos, wo man sich Tricks abgucken kann, sogar eines aus Freiburg. Das heißt "Warten bis Gott kommt". Damit ist natürlich nicht Gott gemeint, sondern Stars auf dem Skateboard, die dann eben in dem Video zu sehen sind.

Preise gewinnen

Das sind dann die, die auf "Contests", also Wettbewerbe, fahren, Preise gewinnen und sich coole Namen zugelegt haben, wie Ses Spredo oder Se-

nibel. Die sind älter als die vier und werden sogar von Sponsoren gefördert: Sie können mit Skateboarden Geld verdienen. Dafür muss man allerdings "entdeckt" werden. Und das geschieht in Deutschland nicht so oft wie in Amerika, wie David weiß. Aber so ein Contest kann auch einfach nur Spaß machen, weil man anderen Skatern sein Können zeigen kann. Wie zum Beispiel über die Halfpipe brettern und riskante Überschläge machen.

Es gibt mehr Jungs als Mädchen auf Skateboards. Axel fände es gut, wenn mehr Mädchen skaten würden: "Dann gäbe es dieses Vorurteil nicht mehr, dass es nur ein Jungensport ist." Aber Mädchen fahren lieber Inlineskates. Es gibt Leute, die behaupten, Inlinefahrer und Skateboarder könnten sich nicht leiden. Das wäre schade, denn immerhin wollen sie das Gleiche: Auf den Rollen durch die Gegend zischen, Tricks üben und dabei mit anderen zusammen sein.

Nike Herrberg

Ressort: Zisch

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 08. Juni 2002: PDF-Version herunterladen

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