Zischup-Schreibwettbewerb Herbst 2015
Hetze gegen Flüchtlinge
Im Internet stehen viel zu viele fremdenfeindliche Kommentare gegen Flüchtlinge. Noah Fierravanti, Schüler der Klasse 9d des Freiburger Kepler-Gymnasiums, plädiert für einen friedlichen Austausch.
Noah Fierravanti, Klasse 9d, Kepler-Gymnasium & Freiburg
Fr, 4. Mär 2016, 14:57 Uhr
Schreibwettbewerb Zischup
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Facebook ist ein US-amerikanisches Unternehmen. In der amerikanischen Verfassung ist die Meinungsfreiheit fest verankert. In der deutschen auch – nur in den USA wird diese sehr weit ausgelegt, so dass auch volksverhetzende Äußerungen geschützt werden. Oft werden nicht nur Hassparolen veröffentlicht, sondern auch falsche Fakten verbreitet. Manchen Menschen scheint es egal zu sein, was sie öffentlich machen oder dass sie uninformiert ihre Meinung abgeben. Diese Beiträge werden meist ohne jegliche Belege verfasst und schüren nur Ärger und Angst unter anderen unaufgeklärten Lesern.
Das Thema Geld spielt dabei eine wichtige Rolle. Oft werden Flüchtlinge als die ungebildeten und arbeitslosen Personen abgestempelt, denen man das Geld einfach grundlos nachschmeißt, nachdem man es armen deutschen Arbeitern aus den Taschen gezogen hat. Viele glauben, Hartz IV-Empfänger werden dabei benachteiligt. Das stimmt natürlich nicht. Ein Flüchtling wird in den ersten 15 Monaten finanziell und mit Sachgegenständen versorgt. Bis zu drei Monaten bleiben sie aber in einer Erstaufnahmeeinrichtung.
In dieser Zeit können sie damit rechnen, dass ihnen ein Dach über dem Kopf sowie Kleidung und Nahrung zu Verfügung gestellt werden. Zusätzlich erhalten sie einen kleinen Bargeldbetrag, der als Taschengeld bezeichnet wird. Dieser beläuft sich auf 143 Euro für einen einzelnen Erwachsenen. Ein normaler Hartz IV-Empfänger dagegen wird mit einem Betrag von 399 Euro unterstützt und bekommt zusätzlich die Miete bezahlt. Wenn die Flüchtlinge die Einrichtung verlassen haben, erhalten sie einen neuen Geldbetrag, der an das Hartz IV angelehnt ist. Trotzdem gehen Hetzer auf Fakten wie diese nur selten ein und halten stumpf mit Anschuldigungen dagegen.
Viele berichten von Fällen, bei denen Bekannte ihre Häuser räumen mussten, um Flüchtlingen zu weichen. Tatsächlich geht es dabei eher darum, leer stehende Immobilien als Notlösung zu benutzen. So gab es bereits ein paar Fälle, bei denen solche Immobilien nach einiger Zeit ohne aktiven Bewohner zwangsentwendet wurden und für eine gewisse Zeit Flüchtlingen bereitgestellt wurden.
Viele Hetzer beginnen ihre Sprüche auch mit Sätzen wie "Ich bin ja kein Nazi, aber ..." Leider folgen darauf doch meistens sehr aggressive Anschuldigungen. So wird dieser Spruch oft parodiert und lächerlich gemacht. Gut, dass solche Hetzkommentare auch stark auf Widerspruch treffen. Doch auch solche Gegenargumentationen sind oft extrem und aggressiv. Es wäre an der Zeit, sich mit den Themen vertraut zu machen und eine friedliche Argumentation zu führen.