Zischup-Schreibwettbewerb Herbst 2015

Hetze gegen Flüchtlinge

Im Internet stehen viel zu viele fremdenfeindliche Kommentare gegen Flüchtlinge. Noah Fierravanti, Schüler der Klasse 9d des Freiburger Kepler-Gymnasiums, plädiert für einen friedlichen Austausch.  

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Im Netz ist so viel Hass gegen Flüchtlinge: "Deutschland braucht mehr Züge, die mit Pack gefüllt werden und dann direkt in die Gaskammer oder den Hochofen entleert werden", schrieb im Juli 2015 ein Facebook-Nutzer. "Wer Dreck ist, wird wie Dreck behandelt", kommentierte ein anderer Nutzer. Leider gibt es solche Äußerungen auf verschiedensten Plattformen und sozialen Netzwerken immer öfters und sie bleiben immer noch aktuell. Man könnte jetzt meinen, dass diese Kommentare nicht lange auf diesen Seiten zu sehen sind, da sie zensiert werden, aber laut Facebook sind solche Beiträge legitim.

Facebook ist ein US-amerikanisches Unternehmen. In der amerikanischen Verfassung ist die Meinungsfreiheit fest verankert. In der deutschen auch – nur in den USA wird diese sehr weit ausgelegt, so dass auch volksverhetzende Äußerungen geschützt werden. Oft werden nicht nur Hassparolen veröffentlicht, sondern auch falsche Fakten verbreitet. Manchen Menschen scheint es egal zu sein, was sie öffentlich machen oder dass sie uninformiert ihre Meinung abgeben. Diese Beiträge werden meist ohne jegliche Belege verfasst und schüren nur Ärger und Angst unter anderen unaufgeklärten Lesern.

Das Thema Geld spielt dabei eine wichtige Rolle. Oft werden Flüchtlinge als die ungebildeten und arbeitslosen Personen abgestempelt, denen man das Geld einfach grundlos nachschmeißt, nachdem man es armen deutschen Arbeitern aus den Taschen gezogen hat. Viele glauben, Hartz IV-Empfänger werden dabei benachteiligt. Das stimmt natürlich nicht. Ein Flüchtling wird in den ersten 15 Monaten finanziell und mit Sachgegenständen versorgt. Bis zu drei Monaten bleiben sie aber in einer Erstaufnahmeeinrichtung.

In dieser Zeit können sie damit rechnen, dass ihnen ein Dach über dem Kopf sowie Kleidung und Nahrung zu Verfügung gestellt werden. Zusätzlich erhalten sie einen kleinen Bargeldbetrag, der als Taschengeld bezeichnet wird. Dieser beläuft sich auf 143 Euro für einen einzelnen Erwachsenen. Ein normaler Hartz IV-Empfänger dagegen wird mit einem Betrag von 399 Euro unterstützt und bekommt zusätzlich die Miete bezahlt. Wenn die Flüchtlinge die Einrichtung verlassen haben, erhalten sie einen neuen Geldbetrag, der an das Hartz IV angelehnt ist. Trotzdem gehen Hetzer auf Fakten wie diese nur selten ein und halten stumpf mit Anschuldigungen dagegen.

Viele berichten von Fällen, bei denen Bekannte ihre Häuser räumen mussten, um Flüchtlingen zu weichen. Tatsächlich geht es dabei eher darum, leer stehende Immobilien als Notlösung zu benutzen. So gab es bereits ein paar Fälle, bei denen solche Immobilien nach einiger Zeit ohne aktiven Bewohner zwangsentwendet wurden und für eine gewisse Zeit Flüchtlingen bereitgestellt wurden.

Viele Hetzer beginnen ihre Sprüche auch mit Sätzen wie "Ich bin ja kein Nazi, aber ..." Leider folgen darauf doch meistens sehr aggressive Anschuldigungen. So wird dieser Spruch oft parodiert und lächerlich gemacht. Gut, dass solche Hetzkommentare auch stark auf Widerspruch treffen. Doch auch solche Gegenargumentationen sind oft extrem und aggressiv. Es wäre an der Zeit, sich mit den Themen vertraut zu machen und eine friedliche Argumentation zu führen.
Schlagworte: Noah Fierravanti, Zischup-Schreibwettbewerb Herbst

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