Bizarrer Trend

Hobby Dogging: Gassi gehen ohne Hund

Kein Fell, kein "Fass!", nur reine Fantasie: Bei Heilbronn trainieren Hundeliebhaber Hunde, die es gar nicht gibt. Über einen Sport, der für Spott und Staunen sorgt.  

Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
1/3
Körperhaltung! Bei den Trockenübungen sollen die Hundeführer besonders ihr eigenes Verhalten im Blick haben. Foto: Jason Tschepljakow/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Bad Friedrichshall (dpa) - Kein Gekläffe, kein Gesabber, keine teure Rechnung vom Tierarzt: In Bad Friedrichshall bei Heilbronn trainieren Hundeliebhaber Tiere, die gar nicht existieren. "Hobby Dogging" heißt der Trend, bei dem Tierfreunde mit Leine und Geschirr über Hürden springen und imaginäre Vierbeiner über einen Parcours scheuchen – alles ohne Hund. 

Hundetrainerin Barbara Gerlinger konzipiert dafür Kurse - mit Hütchen, Hindernissen und einer gehörigen Portion Vorstellungskraft. "Es ist ein bisschen verrückt", gibt sie zu. "Aber was ist nicht verrückt? Wir leben in einer verrückten Welt." 

Imaginäre Leckerlis

"Hopp! "Hopp! Hopp", ruft die 65-Jährige, während ihre Teilnehmer mit verstärkten Leinen über kleine Stangen springen. "Und loben!", mahnt Gerlinger. Die Hundeführer tätscheln die Luft zu ihren Füßen, greifen in die Tasche nach imaginären Leckerlis. "Feeeein! Guuuut gemacht!"

Die Idee sei im Vereinsheim aus einer Schnapslaune heraus entstanden, erzählt Barbara Gerlinger. Dann stellt sie Videos ins Netz, die viral gehen. Millionen Klicks, tausendfacher Spott: "Egal, was die geraucht haben – ich will das Gleiche", schreibt etwa ein Nutzer. "Ist das ein Fetisch oder nur eine geistige Behinderung?", fragt ein anderer. 

Problem am anderen Ende der Leine

Aber Barbara Gerlinger zuckt bei all dem Spott nur mit den Schultern. Für sie steckt hinter Hobby Dogging mehr als eine skurrile Show. Ihre Philosophie: Das Problem ist nie der Hund, sondern sitzt immer am anderen Ende der Leine. Ziel sei es, Konzentration und Haltung zu schulen – auch als eine Trockenübung für echte Hundeführer. "Es ist ganz schön anstrengend, sich mal 20 Minuten auf was zu konzentrieren, was nicht da ist", sagt sie.

© dpa‍-infocom, dpa:251104‍-930‍-246030/1

Schlagworte: Barbara Gerlinger

Weitere Artikel