Das war mein Jahr 2020
Hornistin Apollonia Meier aus Schuttertal hat sich ins Bundesjugendorchester gespielt
Apollonia Meier hat Talent und viel damit vor. 2020 war für die junge Hornistin aus Schuttertal ein besonderes Jahr: Sie hat das strenge Probespiel bestanden und es ins Bundesjugendorchester geschafft.
Di, 22. Dez 2020, 19:45 Uhr
Schuttertal
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Seit sie fünf Jahre alt ist, spielt die heute 16-jährige Apollonia Meier Horn. Und das mit Erfolg: Jahr um Jahr bringt sie vom Wettbewerb Jugend musiziert Preise mit nach Hause ins Schuttertal. Im Landesjugendorchester spielt sie das erste Horn. In diesem Jahr hat es nun auch mit dem Vorspiel beim Bundesjugendorchester geklappt. Für junge Musiker ist das eine besondere Auszeichnung – und ein weiterer Schritt in Richtung Profikarriere.
Oben unter dem Dach der städtischen Musikschule steht Apollonia am Notenständer. Dicker Wollpulli, die schlanken Beine in violetten Strumpfhosen. In ihren Händen liegt ihr Horn. "Warum so verhalten?", fragt ihre Lehrerin Christiane Vosseler, 58, und tritt zu ihr. "España" heißt das Stück, geschrieben hat es Vitaly Buyanovsky für Horn solo. Nur das Horn, sonst nichts. Sie will damit 2021 bei Jugend musiziert antreten. Vosseler lässt sie die Stelle noch einmal spielen. Und dann noch einmal, bis das Horn satt und rund und selbstbewusst klingt.
Das Stück sei technisch sehr anspruchsvoll, sagt Apollonia Meier. Der Solist kann also zeigen, was er alles draufhat. Sie hat das Stück in diesem Jahr zum Probespiel des Bundesjugendorchesters nach Bonn mitgenommen. Und geschafft, was im Jahr zuvor noch nicht geklappt hatte: Das renommierte Nationalorchester hat Apollonia Meier in seine Reihen aufgenommen.
"Als ich damals erfahren habe, dass Jugend musiziert flachfällt, die ganzen Arbeitsphasen vom Landesjugendorchester und so, war das nicht toll. Aber da kam dann das Vorspiel und jetzt Jugend musiziert fürs nächste Jahr. Da hat man dann schon ein Ziel", sagt sie.
Apollonia hat mit ihrem Horn Großes vor. Sie will Profimusikerin werden, am liebsten bei den Berliner Philharmonikern spielen, vielleicht sogar als Solohornistin. "Ich unterrichte schon seit vielen Jahren. Und ich habe viele gute Schüler gehabt, aber nie jemand, der alles in einer Person hat", sagt Christiane Vosseler. "Von ihr wird man in Zukunft hören", hat sie bereits im Vorgespräch angekündigt. Das Talent ist beeindruckend, das Potential enorm, Apollonia aber erst unterwegs.
Während Vosseler von der Vielseitigkeit des Horns schwärmt, von der Klangfülle, dem Repertoire und den vielen Ensemblemöglichkeiten, weiß Apollonia nicht so recht zu sagen, was sie eigentlich antreibt. Aber Horn wollte sie von klein auf spielen. Disziplin hat sie auch. Also absolviert sie täglich ihre ein bis zwei Stunden, auch abends nach den Hausaufgaben, auch dann, wenn der Ansatz nicht will und das Üben schwerfällt.
Dass sie dranbleibt, darauf achte auch ihre Mutter, sagt Apollonia. Und ihre Lehrerin, die ja so etwas ist wie eine Mutter. "Apo" nennt Christiane Vosseler ihre Schülerin, ganz knapp und sehr liebevoll klingt das. "Ich liebe es, meine Schüler durch die Pubertät zu begleiten", sagt sie.
Apollonia steht ihrem Solostück skeptisch gegenüber. Lieber spielt sie mit anderen im Ensemble oder im Orchester, erzählt sie. Ein Solist ist auf sich allein gestellt. Er kann sich nicht im Zusammenklang verstecken, kann sich nicht vom Pianisten an die Hand nehmen lassen. Die Solistin zeigt sich, ganz und gar.
Apollonia Meier (16), lebt in Schuttertal und besucht das Clara-Schumann-Gymnasium in Lahr. Seit sie sechs Jahre als war, lernt sie Horn bei Christiane Vosseler.
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