"Ich freue mich auf die Atmosphäre"

ZISCH-INTERVIEW mit Jochen Tuschter, Projektleiter für den Bau des neuen SC-Stadions, über den Baufortschritt und das erste Spiel.  

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Jochen Tuschter und Zisch-Reporterin Alea Angrick im neuen SC-Stadion  | Foto: privat
Jochen Tuschter und Zisch-Reporterin Alea Angrick im neuen SC-Stadion Foto: privat

Viele Kinder finden es toll, dass in ihrem Haus jemand wohnt, der einen ungewöhnlichen Job hat. In Zähringen wohnt Jochen Tuschter, er ist Projektleiter bei der Stadt Freiburg für das neue SC-Stadion. Fußballfan und Zisch-Reporterin Alea Angrick aus der Klasse 4c der Emil-Gött-Schule in Freiburg hat ihm dazu ein paar Fragen gestellt.

Jochen Tuschter ist 52 Jahre alt und kommt aus dem Raum Karlsruhe. Er hat in Kaiserslautern Stadtplanung studiert und danach in einem großen Architekturbüro in Frankfurt gearbeitet. Er ist sportlich aktiv, fährt gerne Fahrrad und schwimmt. Außerdem ist er ein großer Fußballfan und geht schon immer mit der Hoffnung auf den Sieg ins Stadion zum SC Freiburg. Seine Freizeit verbringt er gerne mit Freunden im Biergarten, einer Eisdiele oder im Café. Mit sechs Jahren hat er selber angefangen, in einem Verein zu spielen. Er war zwar nicht der beste Torwart, aber er hat mit viel Leidenschaft und Ehrgeiz gespielt, wie er sagt.

Zisch: Wie heißt Ihre Berufsbezeichnung und was machen Sie in Ihrem Job genau?
Tuschter: Ich bin Diplom-Ingenieur für Stadtplanung. Als Stadtplaner arbeite ich normalerweise daran, Veränderungen, die in einer Stadt geschehen sollen, möglich zu machen. Das kann der Bau eines neuen Stadtteils oder eines Quartiers sein oder eben ein großes Bauwerk, wie jetzt das Fußballstadion in Freiburg.
Zisch: Haben Sie schon einmal ein Fußballstadion gebaut, wenn ja, welches?
Tuschter: Ich habe noch keines so ganz gebaut wie jetzt in Freiburg. Aber ich habe schon an der Planung von Stadien mitgearbeitet, zum Beispiel an der Allianz-Arena in München oder am Stadion der TSG Hoffenheim. Auch an der Bewerbung des Staates Katar für die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2022 habe ich mitgearbeitet.
Zisch: Wie lange braucht man für die Planung und den Bau eines Stadions?
Tuschter: Das ist in jedem Fall anders, je nachdem, wie einfach oder wie kompliziert die jeweilige Situation ist, wie viele Probleme auftreten und natürlich, wie groß das Stadion oder das ganze Gelände ist, das geplant und gebaut werden soll. In Freiburg hat der Gemeinderat im Jahr 2014 beschlossen, dass das Stadion gebaut werden soll, und 2015 wurde das in einem Bürgerentscheid von den Bürgerinnen und Bürgern bestätigt. In diesem Jahr werden wir es fertigstellen, das sind also sieben Jahre.
Zisch: Wie groß ist das Stadion und wie viele Zuschauer haben dort Platz?
Tuschter: Das Stadion ist etwa 200 Meter lang, 150 Meter breit und 25 Meter hoch. Es hat Platz für 35 000 Zuschauer, die sich ein Fußballspiel anschauen können.
Zisch: Hilft Ihnen jemand beim Planen oder machen Sie das ganz alleine?
Tuschter: Wir sind ein ganzes Team, das dabei zusammenarbeitet. Da arbeiten Kolleginnen und Kollegen von der Stadtverwaltung, vom SC Freiburg und von verschiedenen Firmen mit, die jeweils auf ein bestimmtes Fachthema spezialisiert sind. Denn nur zusammen kann man so eine große Aufgabe schaffen!
Zisch: Wie viele Leute arbeiten täglich auf der Baustelle? Sind auch Frauen dabei?
Tuschter: Das ist unterschiedlich, aber 100 bis 150 Menschen sind es im Durchschnitt. Man darf aber nicht vergessen, dass auch viele am Stadion arbeiten, obwohl sie nicht auf der Baustelle sind, zum Beispiel weil sie in der Planung beschäftigt sind oder weil sie in einer Fabrik Teile für das Stadion herstellen, die dann dort eingebaut werden. Selbstverständlich arbeiten auch Frauen am Stadionprojekt mit, zum Beispiel in der Planung und Steuerung, weniger auf der Baustelle selbst.
Zisch: Hatten Sie schon einmal Angst, dass der Bauplan falsch ist und das Gebäude einstürzt?
Tuschter: Nein, das hatte ich noch nie. Auch wenn mal kleine Fehler passieren können. So große, dass das Gebäude einstürzen könnte, werden nicht gemacht. Dafür arbeiten zu viele Leute daran. Sie würden es bemerken, falls sie passieren.
Zisch: Was finden Sie das Tollste am Stadion? Sind Sie auf etwas besonders stolz, das Sie beim Stadion gemacht haben?
Tuschter: Das Stadion gefällt mir von außen ziemlich gut. Und ich denke, dass die Stimmung in ihm ziemlich gut sein wird, weil es innen eng und großzügig zugleich ist. Ich freue mich sehr darauf, die Atmosphäre zu erleben, wenn das Stadion fertig ist und ein Fußballspiel des SC Freiburg vor vollen Tribünen stattfindet.
Zisch: Wann glauben Sie, findet das erste Spiel statt? Dürfen Sie dann in der ersten Reihe sitzen?
Tuschter: Das Stadion wird derzeit fertig gebaut. Wann darin das erste Spiel des SC Freiburg stattfindet, kann man noch nicht sagen. Natürlich freue ich mich darauf, bei diesem Spiel dabei zu sein, egal in welcher Reihe ich dann sitze!
Zisch: Können sich Familien auch auf das Stadion freuen?
Tuschter: Es wird einen Familienblock und andere Angebote für Familien geben. Bei Stadionführungen können sich Kinder alles anschauen und Fragen stellen über das, was sie interessiert.
Zisch: Was machen Sie, wenn das Stadion fertig gebaut ist? Bauen Sie dann Häuser für Familien in Freiburg?
Tuschter: Das wäre durchaus möglich. Da ich für die Stadtverwaltung arbeite, würde ich dann aber eher daran arbeiten, dass es für solche Häuser Platz gibt und dass man sie bauen darf.
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