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"Ich habe das nie bereut"

  • Fr, 27. März 2015
    Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit Francesco Aloisi, der 1963 von Sizilien nach Deutschland auswanderte.

Zisch-Reporterin Kira Aloisi aus der Klasse 4a der Schurhammer-Grundschule im Glottertal hat ihren "Nonno" Francesco Aloisi interviewt. Nonno ist Italienisch für Opa. Er hat vor fast 52 Jahren seine Heimat Sizilien verlassen, um nach Deutschland zu ziehen. Auf der italienischen Insel lebte er in Scaletta in der Provinz Messina.

Zisch: Wie entstand die Idee, Sizilien zu verlassen und nach Deutschland zu gehen?
Aloisi: Mein älterer Bruder lebte bereits seit zirka drei Jahren in Gutach bei Waldkirch. Er war der Meinung, dass es für mich und meine Zukunft besser wäre, nach Deutschland zu kommen. Hier würde ich eine gute Arbeit finden.
Zisch: Wann bist du dann nach Deutschland gekommen, und wie alt warst du?
Aloisi: Es war der 20. Oktober 1963, als ich nach Deutschland kam. Und ich weiß noch sehr gut, dass es damals furchtbar kalt war. Ich war 19 Jahre alt.
Zisch: Wie bist du nach Deutschland gekommen?
"Natürlich hatte ich

immer wieder Heimweh"

Aloisi: Die Reise begann mit dem Bus, und dann musste ich natürlich zuerst mit einer Fähre auf das Festland kommen. Denn Sizilien ist ja eine Insel. Von dort aus bin ich dann mit dem Zug nach Deutschland gefahren.
Zisch: War es schlimm für dich, deine Heimat zu verlassen?
Aloisi: Heimweh verspürte ich immer wieder einmal. Alleine schon wegen des tollen Wetters auf Sizilien. Und auch das Meer fehlte mir.
Zisch: Wo hast du zuerst gelebt und gearbeitet, als du in Deutschland ankamst?
Aloisi: Bei meinem Bruder in Gutach. Er hatte mir auch Arbeit bei der Firma Gütermann in Gutach besorgt. Denn man durfte nur nach Deutschland kommen, wenn man einen Wohnsitz und eine Arbeitsstelle nachweisen konnte.
Zisch: Hast du diesen Schritt jemals bereut?
Aloisi: Nein, ganz bestimmt nicht! Und zudem – sonst würde es dich ja auch nicht geben! (Er lacht.)
Zisch: Jetzt bist du seit sechs Jahren Rentner. Genießt du es?
Aloisi: Ja, natürlich. Denn endlich kann ich mich meiner Familie und meinem Hobby, dem Radfahren, widmen.

Ressort: Zisch-Texte

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