Zischup-Interview

"Ich habe einmal eine Familie mit elf Kindern betreut"

Ursula Klock (59) ist seit 40 Jahren Familienhelferin. Sie berichtet von der Bedeutung und den Anforderungen ihres Jobs. .  

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Ursula Klock  | Foto: Privat
Ursula Klock Foto: Privat
Zischup: Hallo Frau Klock, mich würde interessieren, was Ihre damalige Inspiration war, den Beruf der Familienhelferin zu ergreifen, und was Ihre Motivation heute nach 40 Jahren ist.
Klock: Der Beruf Familienhelferin ist sehr flexibel. Wenn Familien Kinder haben, die zu versorgen sind, oder ältere, pflegebedürftige Personen, und die hauptversorgende Person durch einen Unfall oder eine Krankheit ausfällt, kommt die Familienhelferin ins Spiel. Das Schöne ist, dass man oft in eine ganz neue Situation kommt und dass man das erkennt und bereit ist, diese anzunehmen.

Zischup: Was genau sind denn Ihre Aufgabengebiete als Familienhelferin?
Klock: Wenn man schon im hauswirtschaftlichen Bereich oder im pädagogischen oder pflegerischen Bereich vorgebildet ist, hat man die verschiedenen Bereiche erfüllt. Die Aufgabenbereiche sind aus Hauswirtschaft, Gartenarbeit, Pflege und Betreuung und pädagogischer Begleitung der Kinder und Jugendlichen zusammengestellt. Darauf ist auch die Ausbildung aufbaut.

Zischup: Wie lange dauert ein Einsatz durchschnittlich?

Klock:
Das ist von Einsatz zu Einsatz unterschiedlich. In der Regel dauert einer ein bis drei Wochen, so lange, bis sich eine langfristige Situation zur Unterstützung der Familie gefunden hat.

Zischup: Würden Sie sagen, dass die Arbeit durch die vielen verschiedenen Migrationshintergründe vielfältiger geworden ist?
Klock: Ja, alleine durch die Sprachvielfalt und die verschiedenen Kulturen. 2015 hatte ich Sondereinsätze in der Flüchtlingshilfe, wo ich eine junge Frau betreute, bis sie selbst Fuß fassen konnte. Besonders wichtig ist es, die Kinder im Blick zu haben, da sich durch die Sprachvielfalt die Förderung sehr verändert.

Zischup: Sie machen diesen Beruf nun schon sehr lange. Gibt es Einsätze, die für Sie sehr besonders waren?
Klock: Diese Einsätze sind schon länger her, jedoch habe ich eine Familie mit elf Kindern betreut und eine Familie mit Viehrlingen. Einsätze im Ausland sind natürlich auch immer besonders, da man innerhalb kürzester Zeit spontan verreisen muss.

Zischup: Worauf, würden Sie sagen, muss man als Familienhelferin am meisten achten?
Klock: Man muss immer anpassungsfähig sein. Nicht am ersten Tag nur hauswirtschaftliche Arbeiten erfüllen, sondern Zeit mit den Kindern verbringen und schauen, dass es ihnen gut geht, indem man das macht, was ihr gewohnter Rhythmus ist, zum Beispiel durch das Beibehalten der gewohnten Esskultur. Familienhelferin ist ein sehr wichtiger Job, bei dem man nicht hetzen und dokumentieren kann, sondern bei dem man da sein muss.
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