"Ich habe keinen Computer"

ZISCH-INTERVIEW mit der Autorin Gudrun Mebs unter anderem darüber, wie der Frieder und die Oma in die Bücher kamen.  

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Gudrun Mebs bei ihrem Besuch in der Grundschule Mundingen   | Foto: Privat
Gudrun Mebs bei ihrem Besuch in der Grundschule Mundingen Foto: Privat

Die bekannte Kinderbuchautorin Gudrun Mebs besuchte am 13. Oktober die Sprachheilschule Emmendingen. Sie las den dritten und vierten Klassen aus ihrem Buch "Sonntagskind" vor. Nach der Lesung hatten wir Zisch-Reporter aus der Klasse 4a noch das große Glück, dass Gudrun Mebs mit uns ins Klassenzimmer kam und sich unseren Fragen stellte. Dieses lustige und ehrliche Interview werden wir so schnell nicht vergessen.

Zisch: Wie alt sind Sie?
Mebs: Ich bin 1944 geboren, rechnet mal aus.
Zisch: Sind Sie also 71 Jahre alt?
Mebs: Ja, richtig.
Zisch: Wo wohnen Sie?
Mebs: Ich wohne in München in der Nähe des Bahnhofs und in Italien.
Zisch: Wo in Italien wohnen Sie denn genau?
Mebs: Ich wohne in der Toskana, auf einem Hügel. In einem ganz kleinen Dorf. Da fahren keine Autos und meinen Tieren kann nichts passieren.
Zisch: Haben Sie denn Haustiere?
Mebs: Ich habe sechs Katzen. Am Abend kommen immer ein Stachelschwein und ein Fuchs. Ich stelle ihnen abends immer eine Schüssel mit Futter vor die Haustüre. Alle Tiere sind von alleine gekommen und sind mir zugelaufen.
Zisch: Wer ist bei den Katzen, wenn Sie in München sind?
Mebs: Mein Mann.
Zisch: Welches ist Ihr Lieblingsessen?
Mebs: Was ist denn euer Lieblingessen?
Zisch: Pizza, Spaghetti, Schnitzel, ...
Mebs: Oh ja, Spaghetti, die mag ich auch. Mit Tomatensoße und allen möglichen anderen Soßen.
Zisch: Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Mebs: Ich lese gerne Bücher und höre gerne Musik. Und ach ja, um meine Tiere kümmere ich mich natürlich auch viel.
Zisch: Macht Ihnen Ihr Beruf Spaß?
Mebs: Macht Euch denn die Schule jeden Tag Spaß?
Zisch: Ja, meistens.
Mebs: An manchen Tagen macht es keinen Spaß, wenn mir nämlich gar nichts einfällt. Dann sitze ich da und blubb, blubb, blubb, da kommt und kommt nix!
Zisch: Welches von Ihren Büchern wurde am meisten verkauft?
Mebs: "Sonntagskind" und die "Frieder"-Bücher.
Zisch: Welches von Ihren Büchern mögen Sie am liebsten?
Mebs: Immer das Neueste, was ich als Letztes geschrieben habe. Im Moment ist das "Mit Mathe kannst du immer rechnen". Das ist noch gar nicht gedruckt. Das kann man nächstes Jahr erst kaufen.
Zisch: Wie sind Sie zu diesem Beruf gekommen?
Mebs: Aus Langeweile: Ich war Urlaub in Italien. Es hat geregnet und geregnet, tagelang. Ich hatte alle mitgebrachten Bücher ausgelesen. Mir war soooo langweilig. Dann habe ich einfach selber eine Geschichte geschrieben, an einen Verlag geschickt, und dann wurde sie gedruckt.
Zisch: In wie vielen Ländern waren Sie schon?
Mebs: Zählt mal Länder auf, die ihr kennt. Ich sage dann ja oder nein, ob ich schon mal dort war.
Wir zählten bestimmt 30 Länder auf. Gudrun Mebs war in etwa 22 Ländern.
Zisch: In wie viele Sprachen wurden Ihre Bücher übersetzt?
Mebs: In 28!
Zisch: Welches war Ihr Lieblingsfach in der Schule?
Mebs: Was sind denn eure Lieblingsfächer?
Wir nannten viele Fächer, die wir gerne machen: Deutsch, Rhythmik, Sport, ...
Mebs: Meine waren Musik und Sport.
Zisch: Was haben Sie vor Ihrem Beruf als Autorin gemacht?
Mebs: Ich war Schauspielerin.
Zisch: Schreiben Sie noch Bücher?
Mebs: Ja, aber nicht nur Bücher, auch Filme, also Drehbücher. Und Hörspiele.
Zisch: Wie sieht ihr Arbeitsplatz in München aus?
Mebs: In der Küche steht ein großer Tisch. Darauf liegen Papier, eine Schreibmaschine – ja, ich habe keinen Computer! – ein Bleistift, ein Radiergummi, ein Tacker, ein Locher und immer auch eine Kerze.
Zisch: Wie viele Seiten schreiben Sie pro Tag?
Mebs: Zwei Seiten ungefähr. Wenn ich das schaffe, ist es gut.
Zisch: Wie lange brauchen Sie für ein ganzes Buch?
Mebs: Für ein kurzes, dünnes Buch vier Monate, für ein langes, dickes Buch ein Jahr.
Zisch: Wie lange haben Sie für alle Bücher zusammen gebraucht?
Mebs: 35 Jahre.
Zisch: Wenn ein Buch fertig ist, lesen Sie es dann nochmal durch?
Mebs: Nein, zum Glück nicht. Ich schicke meine Geschichte an einen Verlag, dort werden alle meine Fehler verbessert. Ich darf viele Fehler machen, und ich mache auch viele Fehler.
Zisch: Wohin sollen wir Ihnen das Interview zuschicken, bevor wir es an die Zeitung schicken? Dann können Sie das verbessern, was wir vielleicht falsch geschrieben haben.
Mebs: Ihr braucht es mir nicht zu schicken. Kinder dürfen über mich schreiben, was sie wollen. Und wenn den Kindern mein Buch nicht gefallen hat, dann dürfen sie das auch berichten. Aber schreibt mir doch, wenn euer Interview veröffentlicht wurde, und schickt mir dann den Zeitungsartikel!

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