"Ich lebe und arbeite seit etwa 50 Jahren im Kloster"

ZISCH-INTERVIEW mit der Ordensschwester Elisabeth, die gerne Fußball schaut, wenn die deutsche Mannschaft spielt.  

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Der Zisch-Reporter mit der Oberin.  | Foto: privat
Der Zisch-Reporter mit der Oberin. Foto: privat

Der Schüler Jonathan Göppert aus der Klasse 4c der Johann-Heinrich-von-Landeck Schule in Bad Krozingen interessiert sich dafür, wie Ordensschwestern heute leben. Er hat ein Interview mit Schwester Elisabeth vom Orden des Heiligen Vincent von Paul im Malteserschloss in Heitersheim geführt.

Zisch: Welche Aufgaben haben Sie im Kloster?
Schwester Elisabeth: Ich bin dafür verantwortlich, dass es allen Schwestern gut geht. Das beinhaltet die Gesundheit, die Pflege, die Ernährung – und dass auch mal Feste gefeiert werden. Man nennt das Oberin.
Zisch: Wie viele Schwestern leben im Malteserschloss?
Schwester Elisabeth: 84, davon ist ein großer Teil hilfs- und pflegebedürftig. Nur etwa ein Viertel der Schwestern ist selbstständig.
Zisch: Seit wann sind Sie Ordensschwester?
Schwester Elisabeth: Meine Einkleidung war 1961, meine Profess 1963 – also seit fast 50 Jahren.
Zisch: Macht es Ihnen Spaß, im Orden zu leben?
Schwester Elisabeth: Oh ja, sonst wäre ich nicht hier.
Zisch: Haben Sie auch Hobbys?
Schwester Elisabeth: Ich habe viel mehr Hobbys als Zeit. Ich bastel gerne, verziere Kerzen, male und lese.
Zisch: Haben Sie Urlaub?
Schwester Elisabeth: Jede Schwester hat vier Wochen Urlaub im Jahr.
Zisch: Schauen Sie sich Fußballspiele an?
Schwester Elisabeth: Ich sehe mir immer gerne an, wenn Deutschland spielt.
Zisch: Wo findet der Gottesdienst statt?
Schwester Elisabeth: Wir haben hier eine eigene Kirche im Schloss. Sie ist 101 Jahre alt.
Zisch: Wie oft finden Gottesdienste statt?
Schwester Elisabeth: Ein Mal am Tag ist Heilige Messe. Dazu kommt dann auch der Pfarrer. Ansonsten gibt es noch das gemeinsame Morgengebet (Laudes), den Rosenkranz vor dem Mittag und das gemeinsame Abendgebet (Vesper) vor dem Abendessen.
Zisch: Sind die Gottesdienste im Malteserschloss öffentlich?
Schwester Elisabeth: Ja, allerdings muss man früh aufstehen. Der Gottesdienst beginnt schon um 8. 30 Uhr.
Zisch: Waren Sie in Freiburg, als Papst Benedikt zu Besuch war?
Schwester Elisabeth: Ich hatte eine Einladung für den Münsterplatz. Das war schon beeindruckend, als in ganz Freiburg sämtliche Glocken der Kirchen geläutet haben, während der Papst in die Kaiser-Joseph-Straße gefahren kam.
Zisch: Wie feiern Sie im Kloster Heilig Abend?
Schwester Elisabeth: Wir treffen uns alle zur Christmette um 16.30 Uhr. Später singen wir in unserem großen Saal, jede Schwester bekommt ein Geschenk, dann essen wir gemeinsam. Viele von den älteren Schwestern sind dann jedoch müde und gehen ins Bett. Danach sitzen wir noch besinnlich zusammen und lesen eine schöne Geschichte vor und lassen den Heiligen Abend so gemeinsam ausklingen.

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