"Ich war sogar freiwillig im Stall"

ZISCHUP-INTERVIEW mit den Schülerinnen Naomi Hensler und Amelie Willmann, die zwei Wochen auf ihr Handy verzichtet haben.  

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Auf ihr Smartphone zu verzichten, fällt sehr vielen Jugendlichen schwer. Vielen Erwachsenen übrigens auch. Foto: DisobeyArt (fotolia)

Naomi Hensler und Amelie Willmann, beide 13 Jahre, gehen auf das Kreisgymnasium in Titisee-Neustadt. Sie sind in der Klasse 7a, die das Projekt "Zwei Wochen ohne Handy" macht. Wie es für sie war, erzählen sie der Zischup-Reporterin Vanessa Hensler, die ebenfalls ins Kreisgymnasium Titisee-Neustadt geht, allerdings in die Klasse 9c.

Zischup: Wie geht es euch ohne Handy?
Naomi: Mir geht es gut, aber manchmal würde ich es sehr gern wieder haben. Außerdem ärgert mich meine Schwester oft mit ihrem Handy!
Zischup: Wie habt ihr jetzt Kontakt zu euren Freunden? Und wie tauscht ihr euch jetzt untereinander aus?
Amelie: Wir tauschen uns natürlich in der Schule aus oder telefonieren miteinander.
Naomi: Wir erzählen uns jetzt mehr in der Schule und rufen unsere Mitschüler auch mal wegen Hausaufgaben an. Allerdings habe ich weniger Kontakt mit Freunden, mit denen ich nur über mein Handy Kontakt habe. Mit ihnen tausche ich mich fast gar nicht mehr aus.
Zischup: Wie vertreibt ihr euch jetzt die Zeit und habt ihr mehr Zeit für andere Dinge?
Naomi: Ja, ich habe mehr Zeit zum Lernen und gehe meistens auch früher ins Bett, da ich nicht weiß, was ich machen soll. Außerdem lese ich mehr, ich lese oft nachmittags und abends. Ich gehe auch mehr raus, aber schaue dafür manchmal auch mehr fernsehen aus Langweile, oder ich koche und backe.
Amelie: Bei mir ist es auch so! Ich habe mehr Zeit zum Lernen und bin mehr draußen. Ich lese abends und habe jetzt auch mehr Zeit am Morgen, da ich vor der Schule nicht nochmal ans Handy gehe. Ich hatte sogar so Langweile, dass ich zweimal freiwillig in den Stall gegangen bin, was ich sonst nie tue.
Zischup: Wie hat es sich nach einer Woche ohne Handy angefühlt?
Amelie: Ich habe es mir schlimmer vorgestellt, aber es ging noch voll. Das Wochenende war eher etwas langweilig und ich habe mehr Fernsehen geschaut.
Naomi: Ich finde, dass eine Woche ohne Handy auch gereicht hätte. Ab Montag ging die Woche schnell rum und jetzt haben wir nur noch das Wochenende und dann bekommen wir unser Handy am Montag endlich wieder.
Zischup: Was vermisst ihr am meisten?
Naomi: Ich vermisse am meisten das Schreiben mit meinen Freunden, aber ich vermisse auch Snapchat und Instagram. Außerdem vermisse ich meine Kamera, da ich von schönen Dingen jetzt nicht einfach ein Foto machen kann. Ich habe auch das Gefühl, dass ich ohne Handy weniger mitbekomme.
Amelie: Ja, ich vermisse auch Snapchat und das Schreiben mit Freunden. Was ich auch vermisse, ist, dass ich im Bus keine Musik hören kann, wenn ich alleine fahren muss.
Zischup: Was habt ihr gedacht, als ihr von diesem Projekt gehört habt und als ihr dann wirklich euer Handy abgeben musstet?
Naomi: Ich habe mir gedacht, dass es ein cooles Projekt ist zum Ausprobieren, aber als ich es dann wirklich abgeben musste, war es auch irgendwie komisch.
Amelie: Ich habe das Projekt erst später mitbekommen, weil ich zu der Zeit, als es beschlossen wurde, nicht da war. Als ich es dann mitbekommen hab, habe ich mir gedacht, dass es ganz schön lange ist. Ich fand es dann aber doch cool und habe mir gedacht, dass wir das schon irgendwie schaffen werden.
Zischup: Wollt ihr etwa verändern, wenn ihr euer Handy wieder bekommt?
Amelie: Ich möchte versuchen weniger ans Handy zu gehen und bei Langeweile eher rausgehen.
Zischup: Würdet ihr sagen, dass das Projekt auch in anderen Klassen ausgeführt werden sollte?
Amelie: Ich würde es in älteren Klassen machen, aber die würden wahrscheinlich nicht zustimmen.
Zischup: Könntet ihr euch vorstellen, das Projekt nochmal freiwillig zu machen?
Naomi: Ich würde es wahrscheinlich wieder schaffen, aber ich würde es nicht nochmal freiwillig machen.

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