Schule ohne NOten

Ihre Zustimmung ist nicht unbedingt repräsentativ

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Zum Bericht "Ohne Noten bringen Kinder mehr Leistung" (BZ vom 31. Juli).

In Ihrem Artikel vom 31. Juli mit dem Titel "In diesen Freiburger Grundschulen bekommen Schüler keine Noten – wie läuft das Experiment?” wird durch Äußerungen der Schulleitungen der Eindruck erweckt, dass alle Eltern mit dem laufenden Projekt zufrieden seien. Das ist zum einen nicht richtig, zum anderen halte ich solche Verallgemeinerungen für problematisch – nicht nur, weil sie vielen Stimmen nicht gerecht wird, sondern auch, weil hier ein klassisches Beispiel für confirmation bias und selektiver Wahrnehmung vorliegt. Es werden nur die dazu positiven Rückmeldungen der Eltern berücksichtigt. Kritik oder Bedenken zu unklaren Leistungsstandards, Unklarheit bezüglich Erfüllung der Anforderungen oder Unsicherheit im Übergang auf weiterführende Schulen werden nicht ernst genommen oder relativiert.

Weiterhin darf nicht übersehen werden, dass Eltern, die sich bewusst für eine Schule ohne Noten entscheiden (wie bei diesen teilnehmenden Schulen der Fall), tendenziell eine positive Haltung zu alternativen Lernkonzepten mitbringen. Ihre Zustimmung ist also nicht unbedingt repräsentativ für die allgemeine Elternschaft. Eltern, die skeptisch sind oder Schwierigkeiten mit dem Konzept haben, wechseln mitunter die Schule oder äußern sich nicht, weil sie längst die Erfahrung gemacht haben, gegen eine ideologisch stark vernetzte Bildungslobby mit bereits einheitlicher Positionierung der pädagogischen Ausrichtung ohnehin nichts bewirken zu können. Reflexion der Kinder und Differenzierung der Lernfortschritte ist ohne Zweifel begrüßenswert. Dies erwarte ich aber von allen guten Lehrkräften, mit oder ohne Noten.

Irmi Soukenik (aktiv im Elternbeirat betroffenes Elternteil an einer der betei-ligten Schulen für ein Jahr), Freiburg
Schlagworte: Irmi Soukenik
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