Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2018 I

Im Internat ist immer was los

Von Nele Binninger, Klasse 4a, Alemannenschule, Hartheim  

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"Hinter einem riesigen verwunschenen Wald steht das Schloss …Blumenfeld??? …Nein …Teppichflause?? Nee … oder Würfelstein?? Neeee, auch nicht toll oder spannend." Klopf! Klopf! Klopf! Mia fuhr hoch. Sie saß in ihrem Internatszimmer, gerade war sie daran, eine Geschichte für den Wettbewerb an kommenden Sonntag zu schreiben. Das Thema war "Gespenst". "Hallo", tönt es von der Türe. "Ja", sagte Mia genervt. Sie war es nicht gewohnt, dass jemand an ihrer Zimmertür klopfte, wenn sie ein Schild an die Tür gehängt hat, wo "Nicht stören" draufstand. "Hallo", sagte ihre beste Freundin Lia gut gelaunt. Als Mia sie nur genervt ansah, fragte Lia: "Störe ich?" "Ja, falls du nicht lesen kannst, draußen steht es!", antwortet Mia knapp. Kurz darauf lachten beide lauthals los. Irgendwann fragte Lia: "Hast du schon was für den Wettbewerb getan?" "Ja, bevor du reinkamst", sagte Mia wieder genervt. Sie seufzten beide gleichzeitig, dann lachten sie wieder los. Als sie sich beruhigt hatten, fragte auch Mia: "Hast du auch schon was für den Wettbewerb getan?" "Nein", seufzte Lia, "dazu bin ich noch nicht gekommen. Ich fange dann am besten gleich mal an." "Tschüss", rief Mia. Aber das hat Lia offenbar nicht gehört.

Dann wandte Mia sich wieder ihrer Geschichte zu. "Ach herrje", seufzte Mia, Lia war von allen, die sie kannte die beste Schreiberin, im Gegenteil zu ihr hatte sie schon tausende Einsen, was Texteschreiben angeht. Allerdings war es im Rechnen andersherum, da war Lia grottenschlecht und Mia die Beste. Normalerweise halfen sie sich gegenseitig, blöderweise ist das beim Wettbewerb strengstens verboten. Sie schaute aus dem Fenster, es war dunkel, sie wollte sich gerade schlafen legen, da knurrte ihr Magen. "Mist!", fluchte sie. "Mist, Mist, Obermist! Ich habe das Abendessen verschlafen!" Sie rannte sofort in den Speisesaal. Dort saß aber nur noch der Redakteur, der über den Wettbewerb recherchieren wollte. Von der Köchin bekam sie leider nur ein halbes Toastbrot ohne Belag und musste doch mit knurrendem Magen einschlafen.

Am nächsten Morgen dachte sie als Erstes: "In drei Tagen ist der Wettbewerb." Dann schaute sie auf den Wecker: Sieben Uhr morgens. Mia erschrak, um 7.30 Uhr hatte sie Schule, nur eine halbe Stunde, um sich umzuziehen, Zähne zu putzen, den Schulranzen zu richten und die Hausaufgaben sind auch noch nicht fertig! Mia entschied, dass nur umziehen und Schulranzen richten reicht. Zähne putzen und die Hausaufgaben waren jetzt überflüssig.

Als sie endlich und gerade noch pünktlich vor der Klassenzimmertür stand und die abgeschlossen war, fiel es ihr wieder ein. Sie hatte heute zur zweiten Stunde Schule. Der ganze Stress umsonst. Dann ging sie wieder in ihr Internatszimmer und machte Hausaufgaben. Nach der Schule setzte sie sich auf das Bett, nahm ihr Handy in die Hand und legte es gleich danach wieder weg. Sie seufzte, sie musste ja noch den Text für den Wettbewerb schreiben. Also setzte sie sich lustlos an ihren Schreibtisch und schrieb und schrieb und schrieb. Als sie endlich eine Seite geschrieben hatte, war sie richtig froh. Sie ging zu Lia. Lia war auch gerade dran, für den Wettbewerb zu schreiben. Sie war gerade mit der dritten Seite fertig. "Was du hast schon drei Seiten geschrieben?" "Ja", sagte Lia ganz ruhig. "Wie viel hast du?" "Eine", sagte Mia, die sich mittlerweile beruhigt hatte. "Was?" Jetzt war Lia erstaunt. "Nur eine Seite!" Dann schwiegen beide. Als Mia wieder zurück in ihr Zimmer ging, fragte sie sich dabei, ob sie nicht noch eine oder zwei Seiten schreiben sollte. Im Zimmer angekommen entschied sie sich dagegen.

Mittlerweile war es schon später Nachmittag. "Was soll ich jetzt noch tun?", fragte sie sich. Sie entschied sich dafür, einen kleinen Abendspaziergang zum Internatspool zu machen und die Beine ein bisschen am Pool baumeln lassen, während sie dem Sonnenuntergang zuschauen würde. Doch als sie am Pool angekommen war, stand die Sonne noch hoch am Himmel, also machte sie einen Spaziergang durch die Stadt. Aber als sie auf dem Rückweg wieder am Pool ankam, wo sie eigentlich den Sonnenuntergang beobachten wollte, ging sie gleich in ihr Zimmer und ins Bett. Die Sonne war nämlich schon längst untergegangen.

Am nächsten Tag ging die Schule wie im Flug an ihr vorüber und mittags ging sie mit Lia ein bisschen baden. Lia hatte ihr erzählt, dass sie jetzt fünf Seiten geschrieben hatte und jetzt fertig war. Es ging um ein Gespenst, das unbedingt die Sonne sehen wollte. Als Mia spätabends auf ihrem Bett in ihrem kleinen spärlichen Zimmer saß und darauf wartete, dass Lia kam, damit sie wie vereinbart einen Film schauen konnten, überlegte sie, ob diese eine Seite der Geschichte reicht. Aber bevor sie sich den Kopf darüber zerbrechen konnte, kam Lia und sie schauten zusammen einen Film an.

Als sie am nächsten Morgen aufwachte, lag Lia neben ihr. Das Nächste, was sie bemerkte, war, dass der Fernseher noch läuft und es schon Mittag war. Sie schaltete den Fernseher aus und weckte Lia, die im Halbschlaf sagte: "Lass mich, es ist Samstag." "Es ist 12.30 Uhr!", rief Mia. Plötzlich war Lia hellwach. "Was", schrie sie wie aus der Pistole geschossen, erst dann nahm sie wahr, dass sie in Mias Zimmer auf ihrem Bett lag und mit ihr sprach. "Ups", sagte sie, "Für was? Fürs Rumschreien oder für vor dem Fernseher einschlafen?" fragte Mia vorwurfsvoll. "Beides", sagte Lia entschuldigend. Sie lachten, bis Lia fragte: "Gehen wir in den Pool?" "Ja", antwortet Mia.

Genau das taten sie, nur dass der Pool eiskalt war und sie es genau zwei Minuten im Wasser ausgehalten haben. Darum spielten sie erst Monopoly und dann Mensch ärgere dich nicht. Dann hatten sie keine Lust mehr zum Spielen. Es war aussichtslos, keiner hatte auch nur die leiseste Ahnung, was sie tun konnten. Irgendwann war der Abend da und Lia verabschiedete sich von ihr und ging schlafen. Dann ging Mia auch ins Bett.

"Endlich Sonntag!", schrie Mia und sprang aus dem Bett. "Juhu", rief sie und sprang quer durch das Zimmer. "Juhu juhu juhu", schrie sie dabei. In Windeseile machte sie sich fertig und stand kurz darauf im Speisesaal zum Frühstücken. Leider war sie schon wieder eine Stunde zu früh da, sonntags gab es doch später Frühstück. Deshalb hüpfte sie fröhlich in Mias Zimmer. Lia war schon um 5.30 Uhr aufgestanden, dabei war Sonntag. Und weil ihnen nichts Besseres einfiel, quatschten sie noch bis zum Frühstück über Jonas, "der schlechte Schreiber", und den Wettbewerb.

Als es endlich Abend war und die Preisverleihung des Wettbewerbes war, mussten alle Schüler in die Aula gehen. Alle waren sehr aufgeregt. Als dann der Direktor des Internats vortrat und verkündete, dass Jonas, der eigentlich der Schlechteste ist, den Preis gewonnen hat, war die Menge an Schülern sehr, sehr überrascht. Mia wunderte sich auch, dass Lia gar keinen Preis gewonnen hat, somit vermutete Mia, dass da was vertauscht worden ist. Ihre Vermutung bestätigte sich, denn als der Direktor den Text vorlas, war es der Text von Lia. Als der lange Text fertig gelesen war, meldeten sie sich beide auf die Sekunde: "Betrug, Betrug, Betrug!", dachte Mia. Sie grübelte so angestrengt über diesen Betrug nach, dass sie fast verpasste, dass der Direktor sie dran nahm. "Mia", rief der Direktor ungeduldig. "Ja, äh … der Text ist Lias Text", stotterte Mia. "Ja", bestätigte Lia. Als Lia den Text anschauen durfte, sagte sie: "Ja, das ist meine Schrift." "Das stimmt nicht", ruft Jonas und wurde ganz rot dabei. Schließlich beschloss der Direktor, dass beide einen Satz auf ein Blatt schreiben sollen, und er würde dann entscheiden, welche Schrift am meisten dem Text ähnelte. Lia schrieb: Was Jonas macht, ist Betrug, und Jonas schrieb: Hallo ich bin Jonas. Als der Direktor sich beide Zettel angeschaut hatte, entschied er, dass der Text wirklich von Lia ist. Zur Strafe muss Jonas zwei Wochen Geschirr spülen. Lias Preis waren zwei Gutscheine zum Pizzaessen.

Lia nimmt natürlich ihre beste Freundin mit zum Pizzaessen und sie haben über den Betrug von Jonas laut gelacht, so dass zwei alte Omas zu ihnen rüber geschaut haben, und darauf mussten sie noch lauter lachen.

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