Zischup-Interview

Immer auf dem Treppchen

Julius Kummer ist Oberstufenschüler des Hebel-Gymnasiums Lörrach und Deutscher Meister im Ringen. Im Interview erzählt er seiner Schwester Katherina Kummer, wie sein Alltag als Leistungssportler aussieht.  

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Ringer Julius Kummer bei einem seiner Siege  | Foto: Privat
Ringer Julius Kummer bei einem seiner Siege Foto: Privat
Zischup: Welche Sportart betreibst du und wann hast du damit angefangen?
Kummer: Meine Sportart ist das Ringen, das ich beim TUS Adelhausen ausübe. Eher durch Zufall bin ich auf diese Sportart gestoßen: In der ersten Klasse kam es auf dem Schulhof des öfteren zu Rangeleien mit anderen Schülern. Deshalb suchte meine Mutter nach einer Möglichkeit, meinen Bewegungsdrang aufzufangen. Durch die räumliche Nähe zum TUS Adelhausen und dessen Bekanntheit als Bundesligaverein sind wir so zu dieser Sportart gekommen. Das Kindertraining beim Ringen zeichnet sich zudem durch vielfältige körperliche Grundfertigkeiten aus, die in fast allen Sportarten zum Tragen kommen. Das hat mir viel Spaß gemacht und letztlich kam es zu keinen Raufereien mehr außerhalb der Ringermatte.

Zischup: Welche Erfolge hattest du bisher?
Kummer: Ich habe an vielen Wettkämpfen teilgenommen, seit ich angefangen habe, und war fast immer auf dem Treppchen. Ich habe die Bezirksmeisterschaften und die südbadischen Meisterschaften gewonnen. Doch die meisten Erfahrungen habe ich bei vermeintlichen Niederlagen gewonnen. Nicht zuletzt deshalb ist ein Leitspruch im Ringen: Kämpfe mit Leidenschaft, siege mit Stolz, verliere mit Respekt, aber gib niemals auf! Ein großer Erfolg war allerdings der zweite Platz bei den Deutschen Meisterschaften im Jahr 2020. Leider kam dann Corona dazwischen und im Folgejahr fanden keine Wettkämpfe statt. Dies war umso ärgerlicher, da ich körperlich sehr fit war. Dieses Jahr wurde ich dann Deutscher Meister.

Zischup: Wie hast du dich darauf vorbereitet?
Kummer: Ich musste zunächst über einen längeren Zeitraum abnehmen, um meine gewünschte Gewichtsklasse zu bekommen. Dies bedeutete, dass ich auf meine Ernährung achten musste und nicht alles essen durfte. Der Trainingsumfang belief sich auf vier- bis fünfmal zwei bis drei Stunden Training pro Woche. Einerseits war es Techniktraining auf der Matte, andererseits auch Ausdauertraining durch regelmäßiges Joggen und natürlich spezielles Krafttraining. Freitags fahre ich direkt nach der Schule seit circa vier Jahren nach Freiburg für ein spezielles Training am olympischen Stützpunkt. Alle drei bis vier Wochen nehme ich zusätzlich in Freiburg während der Woche an einem Training teil und bin für diesen Zeitraum vom Unterricht freigestellt. Dort haben wir neben dem Sport allerdings auch noch Lernzeit, wo wir von Lehrern vor Ort unterstützt werden und den versäumten Unterrichtsstoff nachholen müssen.

Zischup: Gab es Momente, in denen du an dir gezweifelt hast?
Kummer: So würde ich das nicht sagen, aber ich hatte einen Rückschlag, als ich mir die linke Schulter gebrochen hatte. Deswegen musste ich eine dreimonatige Trainingspause machen und hatte dadurch weniger Zeit als geplant vor den deutschen Meisterschaften, um mich entsprechend vorzubereiten. Ein weiterer unschöner Moment war, als ich bei der diesjährigen Europameisterschaft nicht so gut abgeschnitten habe, wie ich es mir gewünscht hatte.

Zischup: Wer hat dir auf deinem Weg geholfen?
Kummer: Einerseits meine Trainer, sie haben extra einen Trainingsplan für mich zusammengestellt und haben zusätzliches Einzeltraining an Wochenenden mit mir gemacht. Zudem hatten sie stets ein offenes Ohr und ich konnte mit allen Anliegen zu ihnen kommen. Andererseits aber auch meine Familie und Freunde, weil sie immer für mich da waren und beispielsweise beim Abnehmen extra für mich gekocht haben.

Zischup: Was sind deine jetzigen Ziele?
Kummer: Ich will meinen deutschen Meistertitel verteidigen und bei der nächsten Europameisterschaft besser abschneiden als beim letzten Mal.
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