Zisch-Interview

"In Afrika ist die Geburt nicht so privat"

Bettina Heckmann ist leitende Oberärztin für Frauenheilkunde im Diakonie-Krankenhaus Freiburg. Seit Jahren unterstützt sie in Burkina Faso das Projekt "Operieren in Afrika".  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Zisch: Wie kam es dazu, dass du auch in Burkina Faso arbeitest?
Heckmann: In dem Krankenhaus, in dem ich gerade arbeite, gibt es einen Chirurgen, Bernhard Rumstadt. Er hat mich gefragt, ob ich mitkommen möchte nach Afrika, weil er dort ein Projekt hat.
Zisch: Wie läuft ein Einsatz denn so ab?
Heckmann: Nach einer ziemlich langen Reise, warten dort schon sehr viele Menschen, die von unserer Ankunft gehört haben. Als Erstes müssen wir alle untersuchen und einen Plan machen, wen wir wann wie operieren.
Zisch: Gibt es denn Unterschiede beim Operieren?
Heckmann: Ja, vor allem in dem, was wir operieren. Auch wenn die Ausstattung schon fast mit der in Deutschland zu vergleichen ist, sind die Krankheiten, mit denen die Patienten kommen, deutlich schlimmer.
Zisch: Gibt es auch Unterschiede bei Geburten im Gegensatz zu Deutschland?
Heckmann: Es gibt einen großen Unterschied: In Afrika ist die Geburt nicht so etwas Privates wie in Deutschland. Dort sind ganz viele Menschen dabei, aber es stört niemanden.
Zisch: Was ist deine Motivation, immer wieder dorthin zu fliegen?
Heckmann: Meine größte Motivation ist, die Ärzte dort weiterzubilden und ihnen zu zeigen, wie sie die Operationen alleine durchführen können.
Zisch: Wie oft fliegst du nach Afrika?
Heckmann: Wir fliegen einmal im Jahr mit einer Gruppe aus unserer Klinik und ich werde wahrscheinlich im November auch noch einmal dorthin gehen.
Zisch: Wie ist die Klinik entstanden?
Heckmann: Bernhard Rumstadt hat vor zwölf Jahren die Klinik in einem Dorf in der Nähe von Ghana aufgebaut.
Zisch: Wie wird sie finanziert?
Heckmann: Das Krankenhaus lebt hauptsächlich von Spenden und auch etwas vom Staat. Wir Ärzte, Hebammen und Pfleger aus Deutschland arbeiten ehrenamtlich. Die Patienten kriegen Essen oft von Familienangehörigen oder von Bekannten. Leider wird es dort wegen Terroristen auch für uns immer gefährlicher.
PDF-Version herunterladen Fehler melden

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel