Abstimmung
In Alaska wählen die Menschen den fettesten Braunbären
Der Katmai-Nationalpark in Alaska sucht in einer Online-Abstimmung den fettesten Braunbär. Mit dieser Aktion will er über den Lebensraum der Tiere informieren, der vom Klimawandel bedroht wird.
Barbara Munker
So, 3. Okt 2021, 21:26 Uhr
Panorama
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Für Dutzende Braunbären sind die Wasserfälle des Brooks-Flusses ein umkämpftes Buffet, an dem sie von Juni bis Oktober Lachse fangen. Sie hätten Bären beobachtet, die an einem Tag 40 Lachse fressen, mit jedem Fisch verspeisen sie gut 4000 Kalorien, erklärt Boak. Das ist den Pelztieren nun deutlich anzusehen. "747 ist einfach gigantisch", schwärmt die Rangerin. "Vor zwei Jahren wurde er auf 635 Kilogramm geschätzt, und ich glaube, er ist nun noch schwerer." Doch Jumbo Jet ist am Samstag ausgeschieden – und zwar gegen den eher unscheinbaren "Otis".
Denn geschätzte Kilos sind nur ein Kriterium, auch die Lebensumstände spielen bei der Auswahl eine wichtige Rolle. Otis ist mit 25 Jahren einer der ältesten Bären in dem Gebiet. "Er hat nur noch wenige Zähne und war zu Beginn des Sommers sehr dünn, aber er hat kräftig aufgeholt", sagt die Rangerin.
Das Weibchen Grazer, die in der Online-Abstimmung Holly hinter sich gelassen hat, beschreibt Naomi Boak als "furchtlose Fischerin" mit "riesigen Ohren und einem noch dickeren Nacken". Doch auch Grazer ist schon ausgeschieden – gegen den jüngsten Teilnehmer, der laut Boak auch nicht zu unterschätzen sei. Bei der Geburt vor neun Monaten habe Spring Cub gerade mal ein halbes Kilo gewogen, aber seither beachtliche 30 Kilo zugenommen.
Mit dem "Fat Bear"-Wettstreit will der Park über das Ökosystem und den Lebensraum der über 2000 Braunbären in der Region informieren – und auf Gefahren für die Pelzriesen hinweisen. Die Folgen des Klimawandels sind eine Sorge. 2019 erlebte Alaska einen Sommer mit Hitzerekorden, erzählt Boak. Damals war das Wasser im Fluss so warm, dass die Lachse eine Weile ausblieben. "Je mehr Menschen sich für unsere Bären begeistern, umso stärker werden sie sich für den Schutz der Umwelt einsetzen", hofft die Tierhüterin.
Mehr als 640 000 Stimmen wurden bei der "Fat Bear"-Woche im vorigen Herbst abgegeben, viele Fans feuerten ihre Favoriten im Netz mit lustigen Kommentaren an. Auch diesmal deutet alles auf einen heißen Wettkampf hin. Schon vor Beginn der Abstimmung begeisterten sich Besucher auf der Park-Webseite: "Stimmt für Otis, den gut aussehenden Teddybär, alt und erfahren, der König von Katmai", schrieb eine Nutzerin. Andere outeten sich als Holly-Fans oder machten sich für 747 stark.
Auf der Online-Plattform Explore.org sind in der "Fat Bear Week" täglich Bären zur Abstimmung präsentiert worden. Am Dienstag ist das Finale. "Natürlich habe ich einen Favoriten", räumt Rangerin Boak ein. Aber sie werde keinen Namen nennen. Sie müsse beim Wettbewerb unparteiisch sein.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ