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In der Freundschaftsfalle?

  • Sa, 16. September 2006
    Südwest

BZ-STREITGESPRÄCH Die Waffen in Nahost schweigen, die Debatte über Israels Kriegsmethoden geht weiter.

ie geflohenen Bewohner Südlibanons kehren in ihre Dörfer zurück – und sehen sich dort jetzt von hochexplosiven Streubombenresten bedroht. Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) hatte Israel für den Einsatz dieser Bomben angeprangert und war daraufhin vom Zentralrat der Juden angegriffen worden: Sie fördere eine Antistimmung gegen Juden in Deutschland. Wie viel Kritik am Libanon-Feldzug Israels darf sein, wie viel muss sein? Darüber sprachen unsere Redakteurinnen Mechthild Blum und Annemarie Rösch mit Evelyn Hecht-Galinski und Johannes Reiner. Die deutsche Jüdin Hecht-Galinski (57) ist Tochter des früheren Zentralratsvorsitzenden Heinz Galinski. Der deutsche Katholik Reiner (58) sitzt im Vorstand der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) in Freiburg .

DBZ: Frau Hecht-Galinski, Herr Reiner, warum identifiziert sich der Zentralrat mit der Position der aktuellen israelischen Regierung?
Hecht-Galinski: Ich frage mich das auch. Ich bin eine deutsche Jüdin und begreife mich nicht als israelische Staatsbürgerin. Ich finde es fragwürdig, wenn der Zentralrat als Körperschaft des Öffentlichen Rechts eine halbseitige Anzeige in einer deutschen Zeitung schaltet und darin zur Solidarität mit Israel aufruft. Ich meine, er müsste eine neutrale Position einnehmen. Er darf sich nicht so zum Sprachrohr der israelischen Regierung machen, die für Verbrechen im Libanon und den Palästinensergebieten verantwortlich ist. Als deutsche Jüdin möchte ich nicht mit einem solchen Land in einen Topf geworfen werden.
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