"In Taiwan feiert man kein Weihnachten, sondern Neujahr"
ZISCH-INTERVIEW mit einem Chemiker, Forscher und Erfinder, der nach Taiwan ausgewandert ist und dort mit einer Einheimischen verheiratet ist .
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In den Herbstferien traf Zisch-Reporterin Cosima Bauer aus der Klasse 4 b der Weiherhofgrundschule in Freiburg ihren Nennonkel Rudolph Kiefer. Er lebt und arbeitet in Taiwan. Dort forscht er im Bereich Textilforschung und hat schon Einiges erlebt. Darüber berichtet er im Interview mit der Viertklässlerin.
Rudolph Kiefer: Taiwan ist eine Insel die man in Süd-Ost-Asien findet, direkt in der Nähe von China, welches auf der Landkarte die Form eines Hühnchens besitzt. Taiwan stellt den Fuß dar. In Taiwan spricht man Chinesisch aber auch Taiwanesisch. Für uns Deutsche ist diese Sprache sehr schwierig zu verstehen oder gar zu sprechen und zu schreiben. Die Taiwaner stammen ursprünglich von Südsee-Bewohnern ab und die Eingeborenen sehen aus wie die Indianer aus Nordamerika und feiern noch ihre ursprünglichen Feste.
Zisch: Wie hast du die Taiwaner erlebt?
Kiefer: Sie sind gegenüber Ausländern freundlich und hilfsbereit. Kommt man als Besucher nach Taiwan und will den Weg finden, dann fragt man einfach jemanden auf der Straße. Bekommt man Hunger, dann findet man an fast jeder Ecke einen kleinen Laden mit einheimischen Spezialitäten. Das Essen ist gesund und schmeckt manchmal komisch. Man kann geröstete Hühnerfüße essen, Entenkopf, Schweinenasen, Schlangenblut und stinkendes Tofu.
Zisch: Was arbeitest du in Taiwan?
Kiefer: Ich arbeite als Forscher in Taiwan im Bereich Chemie mit dem Spezialgebiet Textilforschung.
Zisch: Bist du verheiratet?
Kiefer: Ja, mit einer Taiwanerin mit dem Namen Fanny Lai. Ich habe sie im Internet kennengelernt und wir haben uns unsterblich verliebt und in Taiwan geheiratet.
Zisch: Was gefällt dir an Taiwan im Vergleich zu Deutschland?
Kiefer: Das Leben hier ist einfacher als in Deutschland, die Menschen freundlicher. Das Essen ist gewöhnungsbedürftig. Im Vergleich zu Deutschland ist das Wetter sehr anstrengend mit neun Monaten Sommer und drei Monaten Frühling. Das Essen und die Teemixgetränke, die man auf der Straße kaufen kann, sind einmalig.
Zisch: Wie leben und lernen die Kinder in Taiwan?
Kiefer: Sie haben wenig Freizeit und fangen mit der Ganztagsschule sehr früh an. Abends gehen sie dann noch zur Nachtschule und lernen weiter. Jeden Morgen müssen die Kinder die Schule reinigen und das Schullied singen. Je nach Schulklasse gibt es verschiedene Schuluniformen und am Wochenende dann wieder die private Schule. Für die Eltern sind die Schulen sehr teuer und deswegen arbeiten beide Elternteile ganztags.
Zisch: Was macht man in Taiwan in seiner Freizeit?
Kiefer: Nur der Sonntag ist frei und dann werden Ausflüge gemacht, um mal aus dem Alltagstrott rauszukommen.
Zisch: Wie feiert man Weihnachten?
Kiefer: Es gibt in Taiwan kein Weihnachten, sondern die Neujahrsfeier, die im Januar oder Februar etwa eine Woche andauert. Geschenke wie zu Weihnachten gibt es nicht. Es wird ein roter Umschlag gegeben, der Geld enthält, wobei bestimmte Summen je nach Alter verschenkt werden.
Zisch: Und Silvester?
Kiefer: Die Neujahrsfeier orientiert sich am Mondkalender nach buddhistischen oder taoistischen Regeln. Ähnlich wie bei uns gibt es auch am Abend ein Feuerwerk. Im Vergleich zu Deutschland sind die Kinder in Taiwan nicht so schnell unglücklich.
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