Neu im Kino
Innovationsfrei aber geglückt: Pirates of the Caribbean V
Im fünften Teil der "Pirates of the Caribbean"-Filme gibt neben dem obligatorischen Johnny Depp Javier Bardem sein Debüt – körperlich jedoch nur unvollständig anwesend.
Di, 23. Mai 2017, 0:00 Uhr
Kino
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Das ist natürlich auch in Folge Nummer fünf nicht anders – immerhin sind drei personelle Neuzugänge zu verzeichnen. Neben dem obligatorischen Johnny Depp, dessen Sparrow in gewohnt halbtrunkener Manier vor sich hin schwadronierend von einem Schlamassel in den nächsten gerät, drängt sich ein junges Paar in kämpferischer wie romantischer Mission in den Vordergrund. Brenton Thwaites spielt den abenteuerlustigen Henry, dessen Vater Will Turner (Orlando Blum) seit Folge drei zur Geisterexistenz auf dem Meeresgrund verdammt ist. Der tapfere Sohnemann setzt alles daran, den Fluch aufzuheben und ist dabei auf die Hilfe der Sternenkundlerin Carina (Kaya Scodelario) angewiesen, die ebenfalls mit traumatischen Vatererfahrungen zu kämpfen hat. Ihr entschwundener Daddy hat ihr ein Buch hinterlassen, in dem auf komplex verschlüsselte Weise der Weg zum Dreizack des Poseidon beschrieben ist, welcher alle Flüche des Meeres aufheben könnte.
Dritter Debütant ist der geschätzte Javier Bardem, der hier jedoch nur unvollständig körperlich anwesend ist. So einiges an ihm und seiner Geisterschiffmannschaft ist schon verwest. Ganze Körperteile wurden hier digital ausradiert – eine nette, schillernde, zombieeske Pixelspielerei. Dieser Kapitän Salazar – Kosename: Schlächter der Meere – ist ein frenetischer Piratenjäger und hat mit Sparrow noch eine Rechnung offen. Somit sind die Zutaten beisammen: ein furchterregender Bösewicht, ein romantisches Paar und der Dreizack als Objekt der Begierde, hinter dem rivalisierende Seemannskollektive her sind. Und schon ist alles so wie immer: Hektische Fluchtsequenzen, wenig überzeugende Säbelgefechte, jede Menge Kerle mit unreiner Haut, harmlose Liebeleien, dekorativ abgetakelte Mehrmaster, gruslig mordende Geisterkiller und dazwischen tanzt Johnny Depp mit Kajal um die Augen und einer Flasche Rum in der Hand. Die aus Norwegen eingekauften Regisseure Joachim Rønning und Espen Sandberg ("Kon-Tiki") geben dem Weltmarktpublikum genau das, wofür es bezahlt hat, und segeln das Franchise innovationsfrei durch alle Redundanzen hindurch.
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