Verschwörungsglauben
Interview mit Michael Blume: "Solche Bilder radikalisieren die Leute wirklich"

Die Erstürmer des US-Kapitols sind verschwörungsgläubig. Ihre Wut habe denselben Ursprung wie die Wut vieler in Deutschland, sagt der Antisemitismusbeauftragte des Landes, Michael Blume.
BZ: Herr Blume, egal, ob man die Bilder vom Kapitol anschaut oder Fotos der großen Demonstrationen von Berlin oder Leipzig, man blickt immer wieder in wütende Gesichter. Woher kommt die Wut?
Blume: Verschwörungsgläubige sind tatsächlich davon überzeugt, dass sie angegriffen werden. Sie glauben, dass es eine große Weltverschwörung gebe, und dass zum Beispiel die Corona-Pandemie oder die Wahlniederlage von Donald Trump gar nicht real, sondern Ergebnis einer Verschwörung seien. Deswegen fühlen sich diese Menschen wirklich angegriffen und rechtfertigen auch ihre eigene Gewalt als vermeintliche Selbstverteidigung. Man muss sich also klarmachen, dass auch eigentlich freundliche und kluge Menschen ...
Blume: Verschwörungsgläubige sind tatsächlich davon überzeugt, dass sie angegriffen werden. Sie glauben, dass es eine große Weltverschwörung gebe, und dass zum Beispiel die Corona-Pandemie oder die Wahlniederlage von Donald Trump gar nicht real, sondern Ergebnis einer Verschwörung seien. Deswegen fühlen sich diese Menschen wirklich angegriffen und rechtfertigen auch ihre eigene Gewalt als vermeintliche Selbstverteidigung. Man muss sich also klarmachen, dass auch eigentlich freundliche und kluge Menschen ...