Interview mit NSU-Opfer-Anwalt Mehmet Daimagüler – Vortrag am Samstag in Freiburg

Mehr als 400 Verhandlungstage dauert der NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht München. Rechtsanwalt Mehmet Daimagüler, 49, begleitet ihn als Vertreter der Nebenklage. Samstag hält er an der Hebelschule einen Vortrag über seine Erfahrungen.
Herr Daimagüler, "Der Staat hat versagt" lautet das Fazit ihres Plädoyers im NSU-Prozess. Wie kommen Sie zu dieser Erkenntnis?
Daimagüler: Die NSU-Morde hätten verhindert werden können, wenn der Staat die rechtsterroristische Gefahr ernst genommen und nicht über Jahre hinweg Millionen Euro in die Nazi-Szene gepumpt und seine schützende Hand über führende Extremisten gehalten hätte. Im Verfahren vor dem OLG München hat das Gericht zudem versäumt zu prüfen, wie stark die Angeklagten in ein größeres Neonazi-Netzwerk eingebettet ...
Daimagüler: Die NSU-Morde hätten verhindert werden können, wenn der Staat die rechtsterroristische Gefahr ernst genommen und nicht über Jahre hinweg Millionen Euro in die Nazi-Szene gepumpt und seine schützende Hand über führende Extremisten gehalten hätte. Im Verfahren vor dem OLG München hat das Gericht zudem versäumt zu prüfen, wie stark die Angeklagten in ein größeres Neonazi-Netzwerk eingebettet ...