"Irgendwie hat das Zuhause dann doch gefehlt"

Lutz und Maria Bronn haben in einem halben Jahr elf Länder bereist und dabei beim Radeln, Trampen und Zelten viel erlebt.  

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Beim Radfahren hatten Lutz und Maria Bronn die Straßen mitunter für sich alleine. Foto: Privat
Vor fast genau einem Jahr sind sie wieder zurückgekommen. Lutz Bronn und seine damalige Freundin und heutige Ehefrau Maria. Gemeinsam sind sie 2018 ein halbes Jahr lang durch Europa gereist. Zu Fuß, mit dem Fahrrad oder per Trampen. Auf das Fliegen wurde der Umwelt zuliebe verzichtet. Elf Länder und mehrere tausend Kilometer haben sie hinter sich gebracht. Gestartet sind sie in Berlin. Ursprünglich wollten sie bis nach Bethlehem, doch nach einem halben Jahr hatten sie noch nicht einmal die Hälfte der Strecke hinter sich und "irgendwie hat das Zuhause dann doch gefehlt", sagen sie.

Inspiriert wurden die beiden durch das Freiburger Paar Patrick Allgaier und Gwendolin Weisser, die in dem Film "Weit" ihre mehrjährige Reise dokumentiert haben. Von ihnen stammt auch das Zitat: "Wir hatten kein Glück, wir hatten einfach kein Pech." All das hat Lutz und seine Freundin Maria motiviert, ebenfalls loszuziehen.

Lutz und Maria sind beide Lehrer und haben bei ihrer Reise auch mehrere Schulen mit besonderen Projekten besichtigt. Besonders in Erinnerung sind ihnen die evangelische Schule in Berlin und die Villa Monte in der Schweiz geblieben. Sie mochten die etwas anderen Schulsysteme und die kreativen Ideen, die dahintersteckten. Bei ihrer Europareise haben die beiden auch viele Menschen kennengelernt. Zu einigen hat sich eine richtig enge Freundschaft gebildet.

Manchmal waren Lutz und Maria mehrere Tage nur auf sich allein gestellt, etwa wenn sie in den Bergen unterwegs waren. Dort sind sie auch einige Male an ihre Grenzen gestoßen. Als ihnen das Trinkwasser ausgegangen ist, konnten sie dann nicht mehr wie geplant den Berg hinauf, sondern mussten wieder talabwärts, um nicht zu verdursten. Denn eine wichtige Regel war ihnen immer bewusst: Drei Stunden in der Kälte und man stirbt, drei Wochen ohne Essen und man stirbt, drei Tage ohne Trinken und man stirbt und drei Minuten ohne Sauerstoff und man stirbt.

Auch Verletzungen konnten nicht vermieden werden. Grippe, Übelkeit und auch halbe Blindheit wegen einem Mückenstich ins Auge konnten nicht ausgelassen werden. Geschlafen haben sie bis auf einige Ausnahmen im Zelt. Im Zelt neben einem Maisfeld, in dem Wildschweine gewütet haben, im Zelt auf 2700 Höhenmetern oder im Zelt in irgendwelchen Gärten von gastfreundlichen Menschen.

Das schönste Erlebnis, wie mir Lutz am Ende unseres Gesprächs erzählte, war, als sie bei einem aufziehendem Gewitter in einer kleinen Hütte am See untergeschlupft sind und einfach dem Gewitter und den mähenden Schafen zugehört haben.

So eine Reise würden die beiden auf jeden Fall noch einmal wiederholen, das nächste Mal dann aber auf einem der vielen Trails in Amerika.
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