Nahost
US-Kriegseintritt? Trump will binnen zwei Wochen entscheiden
Treten die USA aktiv in den Krieg zwischen Israel und dem Iran ein? Die Welt wartet seit Tagen auf eine Antwort auf diese Frage. Nun zitiert Trumps Sprecherin den Präsidenten mit einer Zeitangabe.
dpa
Do, 19. Jun 2025, 21:12 Uhr
Politik Ausland
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Washington (dpa) - US-Präsident Donald Trump will innerhalb der nächsten zwei Wochen darüber entscheiden, ob die USA an der Seite Israels in den Krieg gegen den Iran eingreifen. Dies geschehe vor dem Hintergrund, dass es eine "beträchtliche Chance" für Verhandlungen gebe, die in naher Zukunft mit dem Iran stattfinden könnten oder auch nicht, zitierte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt den Präsidenten bei einer Pressekonferenz.
Der Präsident habe deutlich gemacht, dass er immer Diplomatie anstrebe. Er scheue sich allerdings auch nicht, Stärke zu zeigen, falls nötig. Iran und die gesamte Welt sollten wissen, dass das US-Militär das stärkste der Welt sei.
Seit Tagen richtet sich der Fokus im Krieg zwischen Israel und dem Iran auch auf die Frage, wie sich die USA verhalten werden. Israel wäre auf die Unterstützung des US-Militärs angewiesen, um den unterirdischen Nuklear-Komplex in Fordo - das mutmaßlich wichtigste Ziel des israelischen Militärs - auszuschalten. Unter den westlichen Staaten verfügen nur die USA mit ihren präzisionsgelenkten "Bunkerbrecher"-Bomben über eine geeignete Waffe, um die tief in den Berg eingegrabene Anlage zur Urananreicherung zu zerstören.
USA unterstützen Israel bislang nur bei Verteidigung
In den vergangenen Tagen betonte Trump auffällig häufig, sein Ziel sei keine Waffenruhe, sondern, dass der Iran keine Atomwaffe bekomme. Sollten sich die USA dazu entscheiden, aktiv in den Krieg einzusteigen, wäre eine neue dramatische Eskalationsstufe erreicht. Bislang beteiligen sich die USA nach Regierungsangaben nicht an den Kämpfen, das US-Militär unterstützt Israel allerdings bei seiner Verteidigung.
Für den morgigen Freitag sind europäische Verhandlungen mit dem Iran geplant. Die Außenminister von Deutschland, Frankreich und Großbritannien wollen im schweizerischen Genf mit ihrem Kollegen aus Teheran über das iranische Atomprogramm verhandeln.
Trumps Sprecherin betonte, der US-Präsident erwarte sich von dem Treffen die direkte Botschaft der Europäer an den Iran, dass dieser keine Atomwaffe bekommen dürfe. "Um es ganz klar zu sagen: Der Iran hat alles, was er braucht, um eine Atomwaffe zu erlangen", sagte Leavitt. Ihr zufolge würde es nur ein paar Wochen dauern, um die Produktion dieser Waffe abzuschließen, wenn Irans oberster Führer es anordnen würde.
Wie es um den Austausch zwischen den USA und dem Iran steht
Leavitt bestätigte zudem, dass es nach wie vor Kontakt zwischen dem Iran und den USA gebe. Details nannte sie dazu nicht. Auf die Frage, was ein neues Abkommen mit dem Iran aus Sicht der USA enthalten müsste, sagte sie: "Keine Anreicherung von Uran". Die Sprecherin des Weißen Hauses bekräftigte, dass die USA dem Iran bereits einen "Deal" geschickt hätten, der realistisch sei.
Nachdem Trump während seiner ersten Amtszeit 2018 einseitig aus dem Wiener Atomabkommen ausgestiegen war, nahmen die USA Mitte April wieder Atomgespräche mit dem Iran auf. Die nächste Gesprächsrunde zwischen den beiden Ländern war eigentlich für vergangenen Sonntag geplant. Der israelische Angriff auf den Iran machte die Pläne aber zunichte.
© dpa-infocom, dpa:250619-930-688666/14