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Jazz in guten wie in Corona-Zeiten

  • Vivien Nadine Müller, Klasse 9b, Kreisgymnasium (Bad Krozingen)

  • Fr, 16. Dezember 2022
    Schülertexte

     

Wie krisensicher ist der Beruf des Musikers eigentlich? Saxophonist Holger Rohn berichtet über seine Erfahrungen. .

Als der erste Lockdown am 14. März 2020 begann, kümmerte sich Saxophon- und Klarinettenlehrer Holger Rohn darum, dass sein Unterricht weiter stattfinden konnte. Da dieser nicht vor Ort möglich war, wurde er online gehalten. Innerhalb einer Woche hatten alle Schüler über Whatsapp oder Skype weiterhin Unterricht. Obwohl es sehr arbeitsintensiv war, die Onlinetechnik einzurichten, und er so etwas noch nie zuvor gemacht hatte, fiel keine Stunde aus und am Schluss kamen Holger Rohn sogar kreative Ideen wie das gemeinsame Musizieren über Skype. "Das ersetzt jedoch niemals den richtigen Unterricht", betont Rohn, da die Schüler sich beim Spielen falsche Techniken aneignen und diese nicht korrigiert werden können. Was besonders beim Onlineunterricht gefehlt hat, war der persönliche Kontakt.

Die Situation entspannte sich im Sommer, als man wieder zusammen vor Ort spielen durfte. Ein kleiner, aber entscheidender Schritt in die Normalität. Das Absagen aller Konzerte führte dazu, dass Holger Rohn nur noch etwa 50 Prozent der Einnahmen bekam, da sein Beruf als nicht systemrelevant galt. "Das macht was mit einem psychisch, das war schon hart", erzählt er. Trotzdem sah Rohn auch das Positive in der Corona-Zeit, etwa dass keiner seiner Schüler aufgehört hat und er die Eltern seiner Schüler kennenlernen konnte. "Ich hab dann gemerkt, dass man als Musiker doch ganz schön viele Möglichkeiten hat", erinnert er sich.

In der Zeit hat ihn die Musik von Jazzmusikern zum Durchhalten motiviert und auch seine eigenen Kompositionen, wie beispielsweise "Shine again". In dieser Ballade geht es darum, dass, "wenn man durchhält, und an sich arbeitet und nie aufgibt, irgendwann wieder die Zeit kommt, wo die Sonne wieder aufgeht. Das hat mir immer wieder Kraft gegeben", sagt Rohn.

Auf der einen Seite war die Corona-Zeit spannend für ihn, da er neue Sachen kennengelernt hat, auf der anderen Seite jedoch stressig, da er alles neu koordinieren musste. Nun freut sich Holger Rohn wieder, live spielen zu können und Schüler wieder hautnah zu unterrichten.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 16. Dezember 2022: PDF-Version herunterladen

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