Je sportlicher, desto intelligenter?

Sport ist gesund – Bewegung tut aber nicht nur dem Körper, sondern auch dem Geist gut.  

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"Sport macht schlau" heißt das 2014 erschienene Buch von Frieder Beck. Doch ist diese Behauptung richtig? Was stimmt daran? Tatsache ist, dass geistige Leistungsfähigkeit und körperliche Gesundheit miteinander zusammenhängen. Wenn die Kombination von körperlicher und geistiger Anstrengung stimmt, ist man ausgeglichener, hat mehr Ausdauer und ist stressresistenter. Bewegung hilft einem, sich in der Schule besser zu konzentrieren und im Beruf leistungsfähiger zu werden.

Sport an sich macht aber nicht automatisch schlau, im Sinne von Intelligenz. Vielmehr hilft Bewegung dabei, seine Fähigkeiten besser einzusetzen. Frieder Beck spricht in diesem Zusammenhang von exekutiven Funktionen. Dazu gehören drei Bereiche: das Arbeitsgedächtnis, die Inhibition und die kognitive Flexibilität.

Das Arbeitsgedächtnis befähigt dazu, Informationen kurzzeitig zu speichern und damit im Geiste zu arbeiten. Es unterscheidet sich somit vom oft angeführten Kurzzeitgedächtnis, da es bei letzterem nur um kurzzeitige Speicherung von Informationen geht. Die Inhibition versetzt uns im die Lage, spontane Impulse zu unterdrücken, die Aufmerksamkeit bewusst zu lenken und Störreize auszublenden. Hier geht es darum, etwas, das man reflexartig tun will, nicht zu tun, beispielsweise sich nicht vom Gemurmel im Klassenzimmer ablenken zu lassen und einen Auftrag konzentriert abzuarbeiten.

Die kognitive Flexibilität umfasst die Fähigkeit, den Fokus der Aufmerksamkeit zu wechseln, sich schnell auf neue Situationen und andere Perspektiven einlassen zu können. Diese exekutiven Funktionen lassen sich nur schwitzend trainieren, also nur mit Bewegung, nicht am Schreibtisch.

Frieder Beck sagt, wir müssen "den Urmenschen, in uns ansprechen", da wir trotz Zivilisationsveränderungen und Fortschritten, wie Medien und Technik, nicht für ein Leben im Sitzen gemacht seien. Noch immer gleichen unsere Gene denen der Urmenschen und diese haben sich zwangsläufig mehr bewegt. Deshalb muss man sich ausreichend bewegen und seine koordinativen und konditionellen Fähigkeiten trainieren. Als besonderes positives Beispiel hierfür nennt er das Tanzen, wie Modern Dance, Hip Hop und Breakdance.

Wenn körperliche Bewegung die Leistungsfähigkeit so positiv beeinflusst, was bedeutet das dann für den Schulalltag? Warum denken Eltern, Lehrer und Schüler noch immer, dass Sport unwichtiger sei als die Hauptfächer? Und warum fällt Sport so oft aus oder findet in der letzten Stunde statt? Warum gibt es nicht noch mehr Sportangebote?

Der Neurobiologe Gerald Hüther bezeichnet Sport, Musik und Kunst als die wichtigsten Unterrichtsfächer in der Schule. Sport müsste – so seine Meinung – in der Mitte des Schultages stattfinden, aber meistens liegen dort die Hauptfächer. Außerdem sollte der Schulsport nicht so oft ausfallen, da sonst der nötige Ausgleich fehle. Daniel Reiter, ein Sportlehrer der Freien Christlichen Schule in Freiburg, hält weitere Bewegungsangebote im Schulalltag für wichtig. Er nennt beispielsweise die Erlebnispädagogik oder die Atelierfächer, bei denen die Schüler der Freien Christlichen Schule zusätzlich Sport treiben können.

Fazit: Wir brauchen mehr Sport in unserem Alltag! Denn Sport macht schlau, weil wir uns besser konzentrieren können und leistungsfähiger sind. Außerdem werden wir fit. Und das alleine ist ja auch schon ziemlich schlau.

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