"Jeder hatte eine einzige Aufgabe"

BZ-INTERVIEW: Harald Pflüger ist Experte für Feuerwehrgeschichte – und erklärt, wie zur Zeit der Gründung der Riegeler Wehr vor 150 Jahren Brände bekämpft wurden.
RIEGEL. Die Riegeler Feuerwehr wird 150 Jahre alt – und feiert am Wochenende mit Festbankett, einer Blaulichtparty und einem Umzug. Doch wie sah Brandbekämpfung damals eigentlich aus? Patrik Müller sprach mit Harald Pflüger – er leitet das Feuerwehrmuseum in Winnenden.
Pflüger: Heute hat man – von ein paar Spezialisierungen abgesehen – eigentlich den Universalfeuerwehrmann, der alles kann. Er setzt ein Atemschutzgerät auf, er bedient eine Pumpe und weiß, wie die Wärmebildkamera funktioniert. Früher war alles viel spezialisierter. Die Feuerwehren waren streng unterteilt, jeder hatte eine einzige Aufgabe. In einigen Wehren gab es sogar Wachmannschaften, die aufpassen mussten, ob geplündert wird.
BZ: In Riegel gab es Steiger, Spritzer, Einreißer und Wasserführer.
Pflüger: Die Steiger waren die Elite. Die sind mit der Leiter auf Häuser hochgestiegen. Die Spritzer haben, wie der Name sagt, ...