Jonas schreit, Marie schlägt zu: Die Geschichte eines Paares zwischen Liebe und Gewalt
Mal zertrümmert er eine Tür, mal nimmt sie einen Besenstiel. Wo fängt häusliche Gewalt an, wann hört sie auf? Und kann man die Gewaltspirale durchbrechen? Die Geschichte einer Deeskalation.
Sie hat Angst vor seinem Schreien. Er fühlt sich komplett kontrolliert. Foto: satura (stock.adobe.com) Montage Schiffner
Ein Paar, auf einer Terrasse über den Dächern einer Stadt, Tomaten wachsen in die Höhe, daneben Erdbeeren, Minzsträucher, Basilikum. Alles hat Jonas gepflanzt und gepflegt. Auch das, so sagt er, mache er für Marie, es sei auch seine Art, seine Liebe zu zeigen. Später wollen sie mit Felix, ihrem vierjährigen Sohn, an den See fahren. Jetzt liegt Jonas in der Hängematte, ein großer, kräftiger Typ, dunkle Haare, Dreitagebart. Marie, groß und schlank, dunkelblondes Haar, sitzt daneben auf dem Stuhl, den Rücken durchgedrückt, die Lippen aufeinandergepresst. Beide wirken angespannt.
Wie kann man die Gewaltspirale durchbrechen?
Sie erzählen ihre Geschichte. Eine Liebesgeschichte. Aber auch eine, die von Gewalt handelt. Nicht solche aus TV-Dokumentationen, in denen der Mann die Frau krankenhausreif schlägt, sondern eine Gewalt, die subtiler ist, bei der nicht von vornherein klar ist, von wem sie ausgeht. Mal zertrümmert er eine Tür, mal ...