Der Kunde in seiner Küche:

JUZ KRITISIERT: Billig essen ist nicht gut

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Ist das nicht paradox? Jahrelang konnten wir uns ungefragt als "Konsumgesellschaft" bezeichnen - "Konsum ist das Opium für das Volk" - als eine Gesellschaft, die nur nach dem Materiellen strebt und das Wesentliche gänzlich außer Acht lässt. Jetzt endlich bleibt das Geld häufiger in den Taschen. Doch statt Jubel, bricht Panik aus: Die Leute konsumieren nicht mehr, der Binnenmarkt bricht zusammen! Dabei wäre doch vor allem eines zu kritisieren: nicht dass wir aktuell offenbar weniger konsumieren, sondern wie wir es tun.

"Lieber S-Klasse fahren, als klasse essen" könnte da als Motto drüber stehen - ein Motto, das Deutschland unaufhaltsam in die Geschmacklosigkeit treibt. Hinter unserem Nahrungsmittelkonsum nämlich steht Masse: Massentierhaltung, Massenproduktion und Massenwahn. Geld wäre oftmals genug da für "anspruchsvolle" Nahrungsmittel, doch die Wertigkeit von Qualität, insbesondere beim Essen und Trinken, geht gegen null. Teurer Urlaub? Am liebsten: ja. Aber dann möglichst beim Essen sparen.

Warum? Warum haben die Menschen erst Angst vor den Giften in ihrer Nahrung, wenn es ein Skandal gibt? Und warum haben sie kein schlechtes Gewissen? Oder wissen sie immer noch nicht genug über Käfighaltung und Denaturierung? Dann ist es Zeit, sich schleunigst zu informieren. Immerhin hat der Verbraucher mehr Macht, als er denkt. Wir bestimmen mit unserer Nachfrage das Angebot.

Das heißt: wir können schon durch unsere Wahl beim Einkaufen grauenhafte Tiertransporte verhindern und gegen Massentierhaltung protestieren. Wir müssen empfindsamer dafür werden, um welchen Preis wir essen. Natürlich kann man nicht ökologisch und politisch perfekt leben, aber man kann irgendwann und irgendwo anfangen, denn ansonsten bleiben uns eigentlich nur die Resignation und die Gleichgültigkeit.

Antonia Kurz

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