Kiew erneut im Berufsverkehr unter Beschuss

EU startet Ausbildungsmission.  

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Eine Woche nach den schweren Raketenangriffen gegen die Ukraine hat Russland das Nachbarland am Montag mitten im morgendlichen Berufsverkehr erneut mit Luftschlägen überzogen. Mehrere Menschen starben, viele wurden verletzt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Moskau staatlichen Terrorismus vor. Seine Regierung forderte die baldige Lieferung westlicher Systeme zur Luftverteidigung und ein neues Sanktionspaket gegen Russland.

In der vergangenen Woche beschoss Russland die ukrainische Hauptstadt mit Raketen – dieses Mal waren es laut Bürgermeister Vitali Klitschko Kampfdrohnen. Insgesamt fünf Einschläge erschütterten die Millionen-Metropole im Laufe des Vormittags. Eine Explosion riss ein großes Loch in ein mehrstöckiges Wohnhaus unweit vom Hauptbahnhof. Insgesamt vier Menschen wurden amtlichen Angaben zufolge in dem Gebäude getötet, darunter eine schwangere Frau. Selenskyj und Klitschko riefen die Menschen auf, in der schwierigen Zeit weiter zusammenzustehen. "Der Feind kann unsere Städte angreifen, aber er wird uns nicht brechen", schrieb Selenskyj im Nachrichtenkanal Telegram. Auch andere ukrainische Regionen meldeten heftigen Beschuss, teils ebenfalls mit Drohnen, teils mit Raketen. Landesweit gab es dem Präsidialbüro zufolge mindestens sieben Tote.

Die Europäische Union steht unterdessen vor dem Start des wohl größten militärischen Ausbildungseinsatzes ihrer Geschichte. In Deutschland, Polen und anderen Mitgliedstaaten sollen nach einem Beschluss der Außenminister vom Montag für bis zu 15 000 ukrainische Soldaten Ausbildungs- und Trainingsprogramme angeboten werden. Die meisten Soldaten werden vermutlich in Polen und Deutschland ausgebildet werden. Aus Militärkreisen hieß es zuletzt, dass die Bundeswehr eine Brigade mit bis zu 5000 ukrainischen Soldatinnen und Soldaten trainieren könnte. Details sollen in den kommenden Wochen geklärt werden. Die Ausbildung könnte bereits Mitte November beginnen. Die EU veranschlagt die aus gemeinschaftlichen Töpfen finanzierbaren Kosten auf 106,7 Millionen Euro.
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