In Gaza wird wieder geschossen

Israelische Soldaten sind im Gazastreifen mit einer Panzerfaust attackiert worden. Israel macht die Hamas verantwortlich, diese weist aber jegliche Verantwortung zurück.  

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Die mühsam vereinbarte Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas ist gebrochen worden. Israel meldete am Sonntag Angriffe auf seine Truppen im Süden des Gazastreifens, die israelische Luftwaffe bombardierte daraufhin Ziele im Gazastreifen. Insgesamt wurden laut Ärzten 14 Palästinenser getötet. Zudem stoppte Israel nach Angaben aus Sicherheitskreisen die Lieferung humanitärer Hilfsgüter in den Gazastreifen vorerst.

Israels Militär hatte der Hamas zuvor einen schweren Verstoß gegen die Waffenruhe vorgeworfen. Die Armee teilte mit, Soldaten seien im Süden des Gazastreifens unter anderem mit einer Panzerfaust beschossen worden. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ordnete als Reaktion neue Angriffe in dem Küstenstreifen an.

Der militärische Arm der Hamas wies jegliche Verantwortung für die gemeldeten Angriffe zurück. "Wir bekräftigen unsere vollständige Verpflichtung, alles umzusetzen, was vereinbart wurde", so die Kassam-Brigaden. Das gelte vor allem für die Waffenruhe in allen Gebieten des Gazastreifens. Die Angriffe ereigneten sich laut Israels Militär in einem von Israel kontrollierten Gebiet östlich der sogenannten gelben Linie. Hinter diese hatte die Armee sich als Teil der vereinbarten Waffenruhe zurückgezogen.

Isat al-Rischek, Mitglied des Hamas-Politbüros, warf Israel seinerseits vor, gegen die Waffenruhe zu verstoßen und "fadenscheinige Vorwände" zu fabrizieren, "um seine Verbrechen zu rechtfertigen". Er beschuldigte Netanjahu, dieser wolle sich vor seinen Verpflichtungen gegenüber den Vermittlern drücken, weil er unter Druck rechtsextremer Koalitionspartner stehe. Israels Polizeiminister Ben-Gvir forderte Netanjahu dazu auf, die Armee anzuweisen, "die Kampfhandlungen im Gazastreifen vollständig und mit voller Stärke wieder aufzunehmen". Er rief dazu auf, die Hamas "restlos zu vernichten". Er hatte die Waffenruhe-Vereinbarung von Anfang an kritisiert und auch dagegen gestimmt.

Die Waffenruhe, die seit 10. Oktober gilt, ist Teil eines Friedensplans von US-Präsident Donald Trump. Israel und die Hamas hatten sich auch auf den Austausch von Geiseln und Gefangenen und einen teilweisen Rückzug der israelischen Truppen im Gazastreifen geeinigt. Die Hamas hatte am Samstagabend in Übereinstimmung mit der Vereinbarung die Leichen von zwei weiteren Geiseln übergeben. Damit verbleiben noch 16 getötete Geiseln in Gaza. Israel wirft der Hamas absichtliche Verzögerung vor. Die Terrororganisation beruft sich dagegen darauf, dass es für sie schwierig sei, die Leichen zu finden, weil sie unter Trümmern lägen. Vor einer Woche waren 20 Geiseln freigelassen worden, die zwei Jahre in der Gewalt der Hamas überlebt hatten.
Schlagworte: Benjamin Netanjahu, Donald Trump, Isat al-Rischek
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