Fußball
Klarer VfB-Erfolg und kaum Vorfälle beim Hochsicherheitsspiel
Der VfB Stuttgart gewinnt das Hochrisikospiel in der Europa League gegen Maccabi Tel Aviv 4:1. Ein großes Polizeiaufgebot wird eingesetzt, Ausschreitungen bleiben weitgehend aus.
dpa & BZ-Redaktion
Do, 11. Dez 2025, 21:04 Uhr
Fussball International
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Der Vorlauf zu der Partie war laut Polizei recht störungsfrei verlaufen. In einem Biergarten hätten Fans Pyrotechnik gezündet, sie müssten mit einer Anzeige rechnen, sagte eine Sprecherin. An ein israelisches Reisebüro in der Stadt seien Banner angebracht worden, darauf habe unter anderem "Nach Palästina umgesiedelt" und "Ab sofort geschlossen" gestanden. Zudem sei an verschiedenen Orten der Stadt der Slogan "Free Gaza" an Gebäude gesprüht worden. Man habe Ermittlungen eingeleitet unter anderem wegen Sachbeschädigung und Volksverhetzung.
Auch ohne konkrete Gefährdungserkenntnis hatten sich die Polizei und der VfB Stuttgart intensiv auf das Europa-League-Spiel gegen Israels Fußballclub vorbereitet. Die Stuttgarter Beamten werden bei dem Großeinsatz von Einsatzkräften aus Baden-Württemberg und dem Bundesgebiet unterstützt. Die Vorweihnachtszeit und die geopolitische Situation rund um den Nahostkonflikt erforderten zusätzliche Aufmerksamkeit der Sicherheitsbehörden, hatte die Polizei mitgeteilt. Antisemitismus solle keinen Raum bekommen.
Mit einem Pflichtsieg hat der VfB Stuttgart einen wichtigen Schritt für den erhofften direkten Achtelfinal-Einzug in der Europa League geschafft. Lorenz Assignon (24. Minute) und Tiago Tomás (37.) legten schon in der überlegenen ersten Hälfte gegen die noch sieglosen Gäste die Grundlage für den dritten internationalen Sieg in Serie. Maximilian Mittelstädt verwandelte kurz nach dem Wechsel noch einen Handelfmeter (50.). Dass Torwart Alexander Nübel beim Gegentor von Roy Revivo (52.) nicht gut aussah, änderte am deutlichen Erfolg des Bundesligisten nichts. Für den Schlusspunkt zum 4:1 sorgte an seinem 25. Geburtstag Josha Vagnoman (90.+4).
Wiedergutmachung für die Pleite in der Bundesliga gegen den FC Bayern
So glückte dem VfB von Trainer Sebastian Hoeneß vor 57.000 Zuschauern zumindest vom Ergebnis her die Wiedergutmachung für das 0:5 in der Bundesliga am Samstag gegen den FC Bayern München. "Für uns ist das Spiel sehr wichtig. Wir könnten nach dem DFB-Pokal einen weiteren Haken unter ein Ziel setzen", hatte Hoeneß vor der Partie erklärt.
In den zwei ausstehenden Vorrundenspielen im neuen Jahr bei AS Rom und gegen Bern kann der DFB-Pokal-Viertelfinalist sogar einen Platz unter den besten Acht klarmachen. Die zwei Playoff-Spiele und damit zwei zusätzliche englische Wochen im Februar, falls es nur für die Plätze 9 bis 24 reicht, würde sich der VfB zu gern ersparen.
Auf dem Rasen dominierten die Gastgeber anfangs das Spielgeschehen. Zwar fehlten zunächst Tempo und Esprit gegen die dicht gestaffelte Defensive des Außenseiters. Aber Mitte der ersten Hälfte war die Lücke gefunden. Chris Führich leitete auf der linken Seite per Hacke an Maximilian Mittelstädt weiter. Der Linksverteidiger flankte und Rechtsverteidiger Assignon, gegen die Bayern noch Rotsünder, traf aus wenigen Metern per Volley-Aufsetzer. Keine Viertelstunde später jubelten die VfB-Anhänger erneut, als Tomás nach einem Pass von Undav den Ball an die Unterkante der Latte und zum 2:0 einschoss. In der Aktion zuvor hatte Undav noch die falsche Entscheidung getroffen, als er einschieben statt mit Wucht abschließen wollte.
Im Vergleich zur Bayern-Pleite hatte Hoeneß auf sechs Positionen in seiner Startelf gewechselt. Seine Rotation wirkte sich diesmal – nicht negativ aus. Allerdings agierten die Schwaben in der zweiten Hälfte nicht mehr so souverän wie vor dem Wechsel. Mit dem von Mittelstädt souverän verwandelten Elfmeter zum 3:0 wurden schon alle Zweifel an drei Punkten beseitigt.