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Klassenzimmer als Müllhalde

  • Marion Mittermaier

  • Sa, 28. April 2001
    Zisch

     

Umdenken ist jetzt gefragt.

OFFENBURG. Früher war alles anders! Das sagen zumindest die Erwachsenen. Sie meinen, dass sich die Jugend heutzutage nicht mehr für Ökologie und Umweltschutz interessieren würde.

Ich bin der Meinung, dass sie in gewisser Hinsicht Recht haben könnten. Man muss sich zum Beispiel nur mal in einem der vielen Klassenzimmern umschauen, um schnell zu merken, dass dort eigentlich fast niemand den Müll trennt, trotz verschiedener Mülleimer, die extra dafür aufgestellt werden und trotz aller Umweltaktionen, die alle Jahre in den Schulen veranstaltet werden, um den Schülern das Problem des Umweltschutzes nahe zu bringen.

Aber das ist ja nicht alles. Wenn man sich in den Medien umsieht, wird überall für mehr Umweltschutz geworben. Manche Organisationen versuchen so gezielt die Jugend anzusprechen. Man bietet Fahranfängern bestimmte Kurse an, in denen sie lernen können wie man am ökologischsten fahren lernt. Doch leider gibt es nur wenig Jugendliche, die diese Kurse ernsthaft wahrnehmen. Auch sind kaum noch Jugendliche in einer Umweltgruppe aktiv. Von denen, die in einer Gruppe sind, sind es in vielen Fällen die Eltern, die die Kinder von klein auf dazu erzogen haben, umweltfreundlich zu leben und zu handeln.

Mit kleinen Schritten ans Ziel

Ich denke, die meisten Jugendlichen interessieren sich nicht für dieses Thema, weil sie nicht in eine Ecke mit den extremen Ökos gedrängt werden wollen. Es gibt aber auch solche, die sich nicht für Umweltschutz verantwortlich fühlen und denken, dass sie sich auch noch damit befassen können, wenn sie älter sind. Diese Einstellungen finde ich persönlich nicht richtig, denn die Jugend ist unsere Zukunft. Und wo soll das hinführen, wenn unsere Zukunft, die Zukunft der Umwelt unsicher macht?

Denn, wenn man mal überlegt was die Umweltschützer mit ihren Aktionen manchmal erreichen, ist das schon eine gute Sache und ich finde die Jugend sollte sich viel mehr an solchen Veranstaltungen beteiligen. Denn schließlich können wir mit etwas Engagement auch etwas bewegen. Dabei spielt es oftmals keine Rolle, ob man aktiv in einem Verein tätig ist, sondern es reichen auch Kleinigkeiten, die im Alltag berücksichtigt werden können. Eine Möglichkeit Jugendliche, dem Umweltschutz näher zu bringen, wären verschiedene Arbeitsgemeinschaften mit dem Thema Umweltschutz an Schulen einzurichten. Sie könnten Informationsveranstaltungen, von Jugendlichen für Jugendliche, an Orten an denen viel junge Leute sind, zum Beispiel Discotheken, veranstalten, um sich bei Gleichaltrigen Gehör zu verschaffen.

So wie die Situation im Moment aussieht, könnten die Erwachsenen, die behaupten, wir Jugendlichen beteiligen uns nicht am Umweltschutz, sogar recht haben. Diese Einstellung muss man ändern. Mir ist allerdings bewusst, dass dies nicht über Nacht geschehen kann. Aber mit kleinen Schritten kommt man auch ans Ziel.

Ressort: Zisch

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 28. April 2001: PDF-Version herunterladen

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