Kinderfilm
Kleiner Aladin: Kein Geist in der Flasche
Dass "Kleiner Aladin" für kleine Kinogänger ist, ist keine Ausrede dafür, dass der Film enttäuscht: Es wurde eine einfache Geschichte im schlechtesten Sinne – nämlich billig ausgedacht und gemacht.
ghj
Do, 11. Jul 2019, 0:00 Uhr
Kino
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Als Erstes fällt bei dieser "Alad(d)in"-Kopie die billige digitale Animation auf: Da sieht man Gewänder auf dem arabischen Basar, die aber nicht fließen, sondern steif wie Plastik bunt im Bild stehen. Ebenso kantig sind auch die Charaktere: Der Sohn des Schneiders aus dem kleinen Dorf will die große Welt sehen, sieht aber eigentlich überhaupt nicht jung und unerfahren aus.
Zudem ist dieser kleine Anti-Hobbit Aladin (der im Original Hodja heißt) ein typischer Vertreter der Elterntaxi-Generation: Er könne ja nicht die Welt entdecken, weil er kein Fahrzeug habe, erzählt er dem Teppichhändler.
Schließlich hilft ein fliegender Teppich aus, vorhersehbar wie alles in diesem Film. Sogar mehr als vorhersehbar, denn der Teppichhändler hat in seiner kleinen Erzählung schon vorweggenommen, dass Aladin seine Enkelin aus den Klauen des gefräßigen Sultans befreien wird.
Beifahrer auf dem Teppich ist als lustiger Sidekick eine Ziege, die klüger als die Hauptfigur ist. In der großen Stadt mit den goldenen Dächern, die von Angst regiert wird, landen sie zuerst bei einer Bande hungriger Kinderdiebe, die von einem Mann namens Ratte geleitet wird.
Dass "Kleiner Aladin" für kleine Kinogänger ist, gilt als Ausrede nicht: Es wurde eine einfache Geschichte im schlechtesten Sinne – nämlich billig ausgedacht und gemacht. Tatsächlich hat der Teppich ähnlich viel Charakter wie die Hauptfigur. Dabei hat der dänische Regisseur Karsten Kiilerich viel Erfahrung, unter anderem mit "Der kleine Vampir" und "Bibi Blocksberg". Doch irgendwie fehlt der Geist, nicht nur der Flaschengeist. (Läuft flächendeckend, ab 0)
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