Korruption in der Ukraine
Korruptionsskandal: Ex-Minister Umjerow als Zeuge vorgeladen
Ein Land im Krieg, Millionen-Schmiergeld und ein Ex-Verteidigungsminister mit dubiosen Kontakten. Warum ausgerechnet Umjerow jetzt als Zeuge im Korruptionsskandal auf Regierungsebene aussagen musste.
dpa
Mi, 26. Nov 2025, 18:19 Uhr
Politik Ausland
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Kiew (dpa) - Nach einem Korruptionsskandal auf Regierungsebene ist in der Ukraine Ex-Verteidigungsminister Rustem Umjerow von Korruptionsfahndern vorgeladen worden. Der derzeitige Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates gelte als Zeuge, meldete das Onlineportal "Ukrajinska Prawda" unter Berufung auf den Pressedienst der Behörde. Es gehe um die Beeinflussung seiner Tätigkeit als Staatsangestellter. "Das Gespräch war konstruktiv. Rustem Umjerow hat auf alle Fragen der Ermittlung im Rahmen der Gesetzgebung geantwortet", hieß es weiter.
Vor etwas mehr als zwei Wochen hatten ukrainische Korruptionsermittler Erkenntnisse über Schmiergeldzahlungen in Millionenhöhe im Energiesektor öffentlich gemacht. Energieministerin Switlana Hryntschuk und ihr inzwischen als Justizminister tätige Vorgänger Herman Haluschtschenko wurden daraufhin entlassen.
Affäre zieht Kreise bis zum Präsidenten
Der Hauptverdächtige und Vertraute von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Tymur Minditsch, floh aus dem Land. In der Verdachtsmitteilung des Nationalen Antikorruptionsbüros gegen Minditsch hieß es, dieser habe unter anderem seine "freundschaftlichen Beziehungen zum Präsidenten der Ukraine" ausgenutzt, um sich zu bereichern. Die Ermittler hatten in dem Zusammenhang auch Korruption im Verteidigungssektor und Kontakte zwischen Minditsch und Umjerow beim Kauf von Schutzwesten für die Armee erwähnt.
Umjerow selbst hat wiederum jede Verwicklung in die Schmiergeldaffäre vehement bestritten. Den Posten des Verteidigungsministers bekleidete er von September 2023 bis Juli 2025. Der 43-Jährige ist auch einer von Kiews Hauptunterhändlern bei den Gesprächen mit Kriegsgegner Russland und den USA.
© dpa-infocom, dpa:251126-930-345595/1