Krankmeldungen weiter auf Höchststand
Grippe, Corona und psychische Erkrankungen: Beschäftigte fielen 2024 im Durchschnitt so oft aus wie nie. Liegt es an der Möglichkeit, sich telefonisch krankschreiben zu lassen?.
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Im vergangenen Jahr ist jeder bei der AOK versicherte Beschäftigte im Schnitt 2,3 Mal krankgeschrieben worden. "Mit 228 AU-Fällen je 100 Mitglieder ist der bisherige Höchstwert aus dem Jahr 2023 von 225 Fällen je 100 Mitglieder noch einmal übertroffen worden", teilte die AOK mit. AU steht für Arbeitsunfähigkeit. Im Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2021 kamen auf 100 Versicherte lediglich knapp 160 Krankschreibungen pro Jahr. Die Zahlen der AOK beziehen sich auf die etwa 15 Millionen Beschäftigten, die bei der Krankenkasse versichert sind.
Die AOK zählt auch psychische Erkrankungen zu den Treibern der hohen Krankenstände. "In den letzten zehn Jahren sind die Ausfalltage wegen psychischer Erkrankungen um 43 Prozent gestiegen", teilte die Krankenversicherung mit. Psychische Erkrankungen sind oft mit längeren Ausfallzeiten von im Schnitt 28,5 Tagen pro Erkrankungsfall verbunden.
Ein weiterer Einflussfaktor ist laut AOK auch die Einführung der elektronischen Krankmeldung, die zu einer vollständigeren Erfassung der Fehlzeiten geführt habe. Früher haben nicht alle Patienten den Krankenzettel an die Versicherung gesendet. Von 2021 zu 2022 sind die Krankheitsfälle deutlich gestiegen, gleichzeitig wurde die elektronische Krankmeldung verpflichtend eingeführt.
Die telefonische Krankmeldung sieht die AOK dagegen nicht als Grund für den hohen Krankenstand an. "2024 sind rein rechnerisch 1,5 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitsfälle wegen Atemwegserkrankungen telefonisch veranlasst worden sind. Dieser geringe Anteil kann den starken Anstieg der AU-Fälle nicht erklären", so Helmut Schröder, Chef des Wissenschaftlichen Instituts der AOK.