"Eine furchtbare Aufnahme"

Langspielplatte, Kassette, CD: Wir haben sechs Bands aus dem Landkreis gefragt, welche Geschichte eigentlich hinter ihrem ersten eigenen Album steckt.
Die erste eigene CD in den Händen halten: Für Musiker ist das ein magischer Moment. Der Weg dahin kann aber ganz schön steinig sein. BZ-Redakteur Patrik Müller hat einige Sänger und Songschreiber aus dem Landkreis gebeten, uns die Geschichte ihres ersten Albums zu erzählen – eine Rückschau von der Vinyl- zur Digital-Ära.
Vinyl-LP, 1986
"Wir haben 1985 ein Demo mit vier Songs im Franz-K-Tonstudio in Witten aufgenommen. Der Sound war nicht berauschend, es war nur eine schrammlige Acht-Spur Aufnahme. Unser Produzent Stefan Josefus hat die Songs trotzdem seinen Geschäftspartnern bei der Plattenfirma EMI vorgespielt. Die Metal-Szene war damals gerade im Aufbruch, die Firmen haben regelrecht nach Metalbands gesucht – und hatten wohl das Gefühl, das könnte was werden mit uns. Also haben sie uns angeboten, eine LP rauszubringen. Wir hatten damals nicht mal einen Namen. Thomas Schneider, Andi Wolk und ich haben immer nur von unserem Metal-Projekt geredet – also haben wir uns MP genannt. Einen Sänger hatten wir auch nicht. Den Job habe ich dann übernommen, damit es jemand macht.
"Einen Sänger hatten
wir auch nicht. Den Job
habe ich dann übernommen,
damit es jemand macht."
Thomas Zeller, MP Wir hatten auch keine Songs – es blieben uns ganze vier Wochen Zeit, welche zu komponieren. Dann haben wir in einem fünftägigen Studiobesuch bei Stefan Josefus unsere Demo aufgemotzt und zusätzliche Songs eingespielt. Wir haben tatsächlich die Zusage bekommen: Die EMI bringt unsere Platte "Bursting Out" 1986 weltweit raus. 10 000 Mal hat die sich damals verkauft, das klingt nach wenig, die Plattenfirma war aber gar nicht so unzufrieden. MP ist immer noch ein Name. Im letzten Jahr habe ich zwei Interviews für russische Magazine gegeben. ...