Krimis für Kinder - absolut gewaltfrei

Jürgen Banscherus erzählt von seinem Kommissar Kwiatkowski.  

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OFFENBURG (ds). Im Bann der Kaugummi-Verschwörung - Wenn Jürgen Banscherus aus seiner Kinderbuch-Serie "Ein Fall für Kwiatkowski" liest, dürfen sich die kleinen Zuhörer in Rollenspielen beteiligen. 60 Viertklässler der Georg-Monsch-Schule lauschten Freitag gebannt den Geschichten des Autors. Nach der Lesung, die im Rahmen des Frederick-Tages stattfand, stand Banscherus seinem jungen Publikum Rede und Antwort.

Mit seinen beiden Erzählungen "Kommt ein Skateboard geflogen" und "Die Kaugummi-Verschwörung" gab der Autor seinen kleinen Lesern nicht nur eine Kostprobe seiner spannenden Geschichten, sondern stellte auch ihre lehrreiche Aussage in den Vordergrund. Geschickt in Frage-und-Antwort Gespräche verpackt, brachte Banscherus den Nachwuchs auf die richtige Fährte: Die Geschichte "Kommt ein Skateboard geflogen" handelt von Freundschaft und Außenseitern, und hebt die Bedeutung der Gemeinsamkeit besonders hervor.

Beliebt bei den Offenburger Schüler/-innen ist auch die Krimi-Reihe "Ein Fall für Kwiatkowski". - "Dabei wollte ich nie Krimis schreiben", sagte Banscherus. Erst nachdem sich Tochter Katherina über die Berechenbarkeit der TKKG-Geschichten beschwerte, packte Vater Banscherus das Krimifieber.

"Die Geschichten sind spannend und absolut gewaltfrei", verspricht der Autor. Originell auch die Einfälle: Kwiatkowski etwa war zweiter Torwart beim Sieg der deutschen Fußballweltmeisterschaft 1954 in Bern. "Der Name ist so außergewöhnlich, den musste ich mir einfach merken", sagte der Autor. Der Detektiv mit dem außergewöhnlichen Namen ist aber auch sonst sehr eigen, so vermag der Kriminalist nur beim Kauen eines bestimmten Kaugummis seine "grauen Zellen" einzusetzen.

Seit 18 Jahren schreibt Banscherus bereits Kinderbücher und Jugendromane, viele seiner Werke wurden mit einem Literaturpreis ausgezeichnet. Der Geistes- und Sozialwissenschaftler aus Remscheid-Lennep lebt seit vielen Jahren mit seiner Familie im Ruhrgebiet. Nachdem er sich als Journalist, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Verlagslektor betätigte, fand er nun seinen "Traumberuf". - "Ich liebe es, Figuren zu erfinden und ihnen Leben einzuhauchen", sagt der Autor, der ehemals auch als Lyriker zur Feder griff.

So waren es auch gesellschaftliche Missstände, die Banscherus zu den Kinderbüchern führten. Diskriminierung von türkischen Kindern in Schulen und Cliquen ist das Thema seines Erstlingswerkes "Keine Hosenträger für Oya". "Diese Gewalt machte mich so wütend, dass ich einfach darüber schreiben musste", sagte der Autor.

36 Kinder- und Jugendbücher hat Banscherus bereits geschrieben, sein aktuelles Werk "Novemberschnee" befindet sich in der Abschlussphase. "Eine Verfilmung des Werkes ist noch in Diskussion", sagt Banscherus. So schnell werde seinen Lesern aber nicht der Stoff ausgehen: Ideen für weitere dreizehn Werke habe der Autor auch schon in der Schublade.

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